Das Oberschild des Kopfes ist der einzige Körpertheil, welcher bei der Zerspaltung des Gesteins, sogar nicht selten, vollständig und ganz und gar unverletzt in Relief herauskommt. Er ist auch schon von Nieszkowski und später von Fr. Schmidt vollständig beschrieben und abgebildet.
Es ist daher sehr wenig hinzuzufügen gewesen. Der Schuppen- oder Punktzeichnung, der Ocellen und der Gelenkverbindung mit dem ersten Thoracalsegmente wegen habe ich jedoch hier ein Paar Abbildungen gegeben.
Die Wülste des Oberschildes sind, wie schon von Fr. Schmidt erörtert ist, von Nieszkowski etwas übertrieben. Von Fr. Schmidt sind sie gewiss zu ihrer richtigen Anzahl und wahren Proportionen reduciert worden. Die wulstartigen Erhöhungen, welche übrigens öfters vorkommen sind mehr oder minder unregelmässig und scheinen nur auf Zusammendrückung des gewölbten Schildes, durch welche Faltungen entstanden sind, zu beruhen.
Die Verzierungen der Oberfläche, welche durch Verdickungen der Haut entstanden sind, und hauptsächlich aus dunkleren, erhabenen, warzenartigen Pünktchen oder aus schuppenähnlichen Bildungen bestehen, sind auch von Fr. Schmidt sehr genau und im Detail beschrieben. Ich gebe daher hier Taf. 5, Fig. 4 nur ein photographisches Bild in durchfallendem Lichte eines Präparats des Oberschildes, in welchem diese schön zu sehen sind.
Die Seitenaugen (Taf. 5, Fig. 4). Eine Facettierung der nierenförmigen Augen habe ich, obgleich mehrere sehr schöne microskopische Präparate vorliegen, ebenso wenig wie Nieszkowski und Fr. Schmidt entdecken können. Die Augenfläche scheint vollkommen glatt und die Hautschicht überall gleich dick, ohne Poren oder Löcher nach ausgefallenen[WS 1] Härchen, gewesen zu sein. Die von Fr. Schmidt erwähnten Längsfalten sind nicht ursprünglich, sondern durch Zusammendrückung der gewölbten Sehfläche entstanden[WS 2].
Die Nebenaugen (Ocellen) (Taf. 4, Fig. 14; Taf. 5, Fig. 4) habe ich sowohl in Relief bei im Gestein liegenden Köpfen als in mikroskopischen Präparaten untersuchen können. Figur 14, Tafel 4 ist eine Zeichnung der Nebenaugen zusammen mit der umliegenden Partie um die Reliefverhältnisse derselben und die Sculptur der Umgegend zu zeigen. Auch die Figur 1, Tafel 1, wo die verschiedenen Körpertheile nach schön erhaltenen Exemplaren gezeichnet sind, giebt in natürlicher Grösse ein treues Bild der Nebenaugen. Aus der Figur 4, Tafel 5 wieder, welche einen Theil der Oberseite des Kopfes aus einem mikroskopischen Präparat photographisch wiedergiebt, geht die dunklere oder hellere Farbe und besonders die Durchsichtigkeit derselben Theile hervor.
Die Verbindung zwischen dem Kopfschilde und dem ersten Thoracalgliede ist auch von Fr. Schmidt vollkommen richtig aufgefasst. In unsrer Figur 15, Taf. 4 ist dieselbe von innen gesehen in Relief abgebildet. An den Seiten fehlt ein Umschlag und ist der Kopfschild
Anmerkungen (Wikisource)
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/12&oldid=- (Version vom 1.8.2018)