Seite:Hogarth erklärt von Lichtenberg (Kottenkamp Stuttgart 1840).pdf/484

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

was hängen könnte und – sollte. Der Schurke mit der weißen Perücke, der auf dem Punkt steht, ein Schuhputzer mit doppeltem Apparate zu werden, so wie er schon einer mit doppelter Garderobe ist, soll wirklich das Porträt eines französischen Jungen sein, der an der Ecke des Saugäßchens (Hog-Lane)[1], wo es vermuthlich sehr nöthig war, den Leuten die Schuhe putzte. Der schlaue Fuchs hatte die rechte Stelle gewählt, so wie hier seinen rechten Mann. Unter seinem rechten Knie liegen noch andere Würfel, vielleicht hat er gar dem benebelten Baron weiß gemacht, er könne nur mit seinen eigenen werfen. Der Riemen, den er auf dem Schooße hat, kann auf Riemenstechen gehen, vielleicht ist es aber auch blos das verlorene Ordensband des Barons.

Hinter diesem sitzt ein Spieler mit einem Gesichte, von dem man an einem andern Orte glauben könnte, es hinge. Auf seinem Hute, dem er den Rand aus Gründen abgeschnitten hat, hat er ein Billet stecken, das diesen Verlust zehnfach ersetzt; eine wahre Perle an dieser Krone. Your vote and interest heißt: ich erbitte mir Ihre Stimme und was Sie sonst vermögen. Der Bursche ist ein Wahlherr. Eigentlich aber steckt doch das Haupt-Stimmorgan, das ihn nährt, an der Seite; ein Trompetchen; es ist ein Postjunge, der mit diesem Instrumente viel Trompeterei treibt, und (ins Weiße übersetzt) ein solches Votum kann nützen. An den Wahlherrn nahe von Hinten angeschmiegt, sitzt ein Spion, der dem Manne mit dem Ordensbande anzeigt, wie viel Honneurs sein Gegner in der Hand hat. Diese Stelle wollen wir ja schwarz lassen.

Fast unmittelbar unter der Stange der Portechaise, sitzt neben seinem Schnaps-Gläschen der kleine Politiker, und studirt seinen Pfennigs-Moniteur bei einem Pfeifchen, durch dessen Gluth die kleine Nachbarin, die Nase, zugleich gegen die Märzluft gesichert wird. Es ist unbeschreiblich


  1. S. Seite 184.