Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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Friedrich II. in dieser Art hier darstellen mußte, wird man aus der beigefügten Einleitung erkannt haben. Der Hof, für den er dies Blatt herausgab, hatte es ihm vorgeschrieben. – Etwas von ihm entfernt sitzt Maria Theresia, und fleht mit ihren Kindern im Gebet um Frieden. Weßhalb eines von den Kindern eine Uhr hält und mit dem Finger darauf zeigt, ist ungewiß, vielleicht soll die Nähe des Friedens dadurch angedeutet werden, denn der Minutenzeiger ist nicht mehr weit von der vollen Stunde entfernt. Eben so ungewiß ist die Bedeutung der alten Frau, die sich mit der Kiste unter dem Arm entfernt. Ireland sagt, es sei die Kaiserin von Rußland, Elisabeth. Diese war aber bei Herausgabe des Bildes bereits gestorben.
Endlich ist im Hintergrunde der Frachtwagen mit der Aufschrift: Hermione, zu erwähnen. Dieser soll das Datum 12. August 1762 andeuten, denn an jenem Tage wurde die auf der Hermione gemachte Beute unter pomphaftem Gepränge in den Tower gefahren.
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 950. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/1069&oldid=- (Version vom 29.12.2019)