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Aufhebung durch verständigen Unterricht einzuleiten. Aber es entging ihnen nicht, daß ein solcher Fortschritt der Judenschaft in ihrer Gesammtheit noch keinen Anspruch auf Gleichstellung mit den Christen in bürgerlichen und politischen Rechten verschaffen könne, weil sie wohl einsahen, daß kein Volk mit den vorstehend angegebenen Glaubenslehren allein bestehen könne. Daher verlangten sie von einem der geachtetsten evangelischen Geistlichen Auskunft darüber, was sie nach seiner Meinung noch weiter zu thun hätten, um in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen zu werden. – Die jedenfalls sehr lehrreiche Beantwortung des Probstes Teller ward ebenfalls gedruckt. Ihr Inhalt gehört nicht hierher, da jedes Zeitalter jene Frage nur nach seinen Ansichten beantworten kann. Aber die Behutsamkeit, womit der damals hochverehrte Lehrer der Erwartungen gedenkt, wozu die Fortschritt der Bildung unter Christen und Juden schon in der nächsten Zukunft berechtigen dürften, möge denjenigen zum Muster dienen, welche von den Regierungen unserer Zeit und von der Gesetzgebung des Tages die vollständige Verbesserung von Verhältnissen fordern, die längst entschwundene Zustände und Vorstellungen erzeugten, und tausendjährige Gewohnheiten befestigten.

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Johann Gottfried Hoffmann: Zur Judenfrage. Berliner Lesekabinett, Berlin 1842, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoffmann_Zur_Judenfrage.pdf/28&oldid=- (Version vom 1.8.2018)