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Lebensalter öfter im Trunke. Was bei schwerer Arbeit, aber auch reichlicher und nahrhafter Kost, im frühern Mannesalter ein unschädliches, wohl gar nützliches Reizmittel war, wird im spätern bei minderer Anstrengung und schwächerer Verdauung zum Uebermaaße, welches das Leben verkürzt.

Ob unter der gleichen Anzahl Christen und Juden auch durchschnittlich gleich viel in der Ehe Lebende sind, ist aus den im statistischen Büreau vorhandenen Nachrichten nicht in bestimmten Zahlen anzugeben, denn es wird zwar am Ende jedes dritten Jahres die Zahl der vereheligten Einwohner besonders aufgenommen, doch ohne dabei den Unterschied der Religionen zu bemerken. Die Zahl der jährlich neu geschlossenen Ehen ist verhältnißmäßig unter den Juden geringer, als unter den Christen. In dem hier bezeichneten achtzehnjährigen Zeitraume wurden überhaupt neue Ehen geschlossen

unter den Christen 2,090,492
unter den Juden 21,831

also jährlich im Durchschnitt

unter den Christen 116,138
unter den Juden 1,213

Unter hundert Tausend gleichzeitig Lebenden wurden hiernach jährlich neue Ehen geschlossen

bei den Christen 803
bei den Juden 719

und es kam hiernach vor bei den Christen schon unter 112, bei den Juden dagegen erst unter 139 gleichzeitig Lebenden jährlich eine neue Ehe; indessen ist unter den neuen Ehen die Zahl der in früheren Lebensjahren geschlossenen bei den Juden verhältnißmäßig etwas größer, als bei den Christen. Deshalb und weil nach den vorstehenden Bemerkungen die mittlere Lebensdauer der Juden,

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Johann Gottfried Hoffmann: Zur Judenfrage. Berliner Lesekabinett, Berlin 1842, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoffmann_Zur_Judenfrage.pdf/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)