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das: ein geheimer Sekretair, oder wol gar ein Hofrath. – Hof – fing der Conrektor im größten Erstaunen an, das Wort blieb ihm stecken. – Still, still, fuhr der Registrator Heerbrand fort, ich weiß, was ich weiß! – Schon seit zwei Tagen sitzt er bei dem Archivarius Lindhorst und kopirt, und der Archivarius sagte gestern Abend auf dem Kaffeehause zu mir: Sie haben mir einen wackern Mann empfohlen, Verehrter! – aus dem wird was, und nun bedenken Sie des Archivarii Connexionen – still – still – sprechen wir uns über’s Jahr! – Mit diesen Worten ging der Registrator im fortwährenden schlauen Lächeln zur Thür hinaus und ließ den vor Erstaunen und Neugierde verstummten Conrektor im Stuhle festgebannt sitzen. Aber auf Veronika hatte das Gespräch einen ganz eignen Eindruck gemacht. Habe ich’s denn nicht schon immer gewußt, dachte sie, daß der Herr Anselmus ein recht gescheidter, liebenswürdiger junger Mann ist, aus dem noch was Großes wird? Wenn ich nur wüßte, ob er mir wirklich gut ist? – Aber hat er mir nicht jenen Abend, als wir über die Elbe fuhren, zweimal die Hand gedrückt? hat er mich nicht im Duett angesehen mit solchen ganz sonderbaren Blicken, die bis ins Herz drangen? Ja, ja! er ist mir wirklich gut – und ich – Veronika überließ sich ganz, wie junge Mädchen wol pflegen, den süßen Träumen von einer