Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/232

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wol in seiner Wirkung sich ganz auflösen, und ich glaube, daß in dem jetzt emporgekommenen strengen Beachten der Metrik, sich auch der tiefere Ernst zeigt, der sich mit der eingetretenen verhängnißvollen Zeit über alle Zweige der Kunst und der Litteratur verbreitet hat. Damals, als jeder sogenannte Dichter zu jedem seiner Liedlein sich selbst ein stolprichtes, holprichtes Metrum schuf, als die einzige südliche Form, welche man noch zu kennen schien, die Ottave rime, auf die tollste Weise verpfuscht und verhudelt wurde, damals wollten die Maler nicht mehr zeichnen lernen, und die Componisten keinen Contrapunkt studiren. Kurz, es war eine Verachtung jeder Schule eingetreten, die in allen Künsten die verfehltesten Zerrbilder hervorbringen mußte. Selbst bei den mittelmäßigen Dichtern führen die Versuche in allerlei Formen zu einer gewissen Geregeltheit, die immer besser thut, als die prosaische Ausgelassenheit des leeren Kopfs. Also bleibe ich dabei, es ist schön und erfreulich, daß man auf die Form, auf das Metrum recht viel Fleiß verwendet.

Ich. Deine Combinationen, lieber Berganza, sind ein wenig kühn, doch kann ich Dir in der That nicht Unrecht geben. – Nimmermehr hätte ich geglaubt, daß sich meine Ansichten nach der Ueberzeugung eines verständigen Hundes regeln würden.

Berganza. In dem Zirkel meiner Dame befand