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– Der Teufel hole die Sphinx und den Professor der Philosophie! –

Ich. Welchen Professor der Philosophie?

Berganza. In dem Zirkel meiner Dame waren bisweilen sehr obligat: der Musiker, der Cäzilien unterrichtete, ein Professor der Philosophie und ein unentschiedener Charakter.

Ich. Was willst Du mit dem unentschiedenen Charakter sagen?

Berganza. Nicht anders kann ich den Mann bezeichnen, von dem ich nie erfahren konnte, was er eigentlich meinte, und da ich nun gerade der drei gedenke, kann ich nicht umhin, ein Gespräch unter ihnen anzuführen, das ich belauschte. Der Musiker sah die ganze Welt in dem Widerschein seiner Kunst, er schien schwachen Verstandes, weil er jede flüchtige Aeußerung des Wohlgefallens an derselben für baare Münze nahm, und die Kunst so wie den Künstler überall hochgeehrt glaubte. Der Philosoph, in dessen jesuitisch-faunischem Gesicht sich der wahre Hohn über das gewöhnliche menschliche Thun und Treiben spiegelte, trauete dagegen Keinem, und glaubte an den Ungeschmack und an die Rohheit, wie an die Erbsünde. Er stand mit dem unentschiedenen Charakter einmal im Nebenzimmer am Fenster, als der Musiker, der wieder in den höheren Regionen schwebte, zu ihnen trat. – Ha!