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umfangreichen Heimstätten der Industrie, ausgedehnten Kasernen den Blicken namentlich des von Osten und Süden der Stadt Nahenden entgegentritt. Das beweist das Anschwellen der Einwohnerzahl von etwa 13000 im Jahre 1870 auf etwa 37000 im Jahre 1914.

Ein ausgeprägtes Industrieviertel kennt Bautzen bisher nicht. Bevorzugt ist für die Fabriken natürlich die Nähe des fließenden Wassers, der Spree. Oberhalb der Stadt, am Wege nach der „Weiten Bleiche“, liegt die große Waggon- und Maschinenfabrik, vormals W. C. F. Busch, jetzt eine Aktiengesellschaft mit gegen 1500 Beamten und Arbeitern. Unterhalb des Schloßberges befindet sich die Bautzener Tuchfabrik und die Karosserie- und Wagenfabrik Aug. Nowack, weiter das nach einem Brande vor einigen Jahren neugebaute schöne und ausgedehnte Gebäude der Papierfabrik mit einer der höchsten Essen Deutschlands (90 Meter). Am unteren Ende der Stadt folgt das außerordentlich umfangreiche Reinhardtsche Kupferwerk, als „Kupferhammer“ schon ehedem berühmt, und endlich, wegen seiner Gefährlichkeit vor der Stadt, die Pulverfabrik mit ihren aus hohem Grün heimlich und unheimlich zugleich lugenden Häusern. Nach Osten zu, an der Löbauer Straße, hat sich ebenfalls eines der größten industriellen Unternehmen niedergelassen, die Lithographische Anstalt und Buntpapierfabrik der Gebrüder Weigang. Hier war es, wo erst im Jahre 1914 bei einem jähe Dämpfe entwickelnden Brande 6 brave, wagemutige Feuerwehrleute einen ehrenvollen Tod fanden. Die übrigen Fabriken liegen zerstreut meist in den Vorstädten. Wir können nicht alle aufzählen,

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Wolfgang Roch: Bautzen : Ein Wegweiser zur Schönheit der alten Stadt. Wellersche Buchhandlung, Bautzen 1914, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisches_Buch_%C3%BCber_Bautzen.pdf/63&oldid=- (Version vom 15.11.2022)