Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bürgermeister von Ravensburg gewesen war[1], eröffnet die Reihe. Ihm zur Seite stand sein Vetter[2] Ital oder Eitel, Sohn des Frick Huntpiss[3]. In Urkunden, welche die Kaufmannsgesellschaft betreffen, werden diese beiden Namen Jos und Eitel Huntpiss oft nebeneinander genannt. Gleich in der ältesten vom Jahr 1419 stellen diese zwei in eigenem Namen und im Namen ihrer „gemein Gesellschaft“ eine Vollmacht aus zur Eintreibung eines Schuldpostens von einem Lübecker[4]. Darauf folgen viele andere bis zu der jüngsten vom Jahr 1463, in welcher ein Konstanzer, der die Interessen der Gesellschaft in Italien vertritt, sich als „Diener Josen und Ital der Humpis und ihr gemein Gesellschaft“ bezeichnet[5]. Der eigentliche Chef war Jos. Die aus romanischen Ländern stammenden Urkunden wissen gar nichts von Eitel, sie kennen nur Jos und sie ziehen diesen Vornamen mit dem Zunamen in ein Wort zusammen: hieraus wird bei den Italienern der Name Josumpis, bei den Spaniern der Name Joushompis {oder Joghompis), und indem die Gesellschaft bloss nach diesem einen sich nennt, heisst sie z. B. in einer genuesischen Urkunde societas Alamanorum, quae dicitur de Josumpis[6], in Spanien lautet die Firma Joushompis (Joghompis) y compañia. Diese Benennungen hindern uns natürlich nicht, daran festzuhalten, dass Eitel als nächster Genosse des Jos an der Leitung der Geschäfte beteiligt blieb. Es fragt sich nur, ob es in der ganzen Reihe von Jahren, für welche das Doppelregiment Jos-Eitel bezeugt ist, d. h. zwischen 1419 und 1463 immer derselbe Eitel ist, welcher mitregiert. Denn wir kennen


  1. Fürstenberger Urkundenbuch Bd. 6, 74. Hafner a. a. O. S. 88. 168 (hier steht wohl nur durch Druckfehler die Jahreszahl 1366 statt 1368).
  2. Dass Jos und Ital Vetter waren, geht sehr deutlich hervor aus dem Fürstenberger Urkundenbuch Bd. 6, 261, wie auch aus zwei Urkunden Itals in dem Humpissischen Copialbuch, herausg. von Baumann, Zeitschr. f. Gesch. des Oberrheins Bd. 32 (1880), S. 141. 146.
  3. Dass. Copialbuch S. 86. 161. 164. 166.
  4. Hafner a. a. O. S. 264.
  5. Konstanzer Missivbuch d. J.
  6. Urk. im Anh. Nr. V.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heyd: Die grosse Ravensburger Gesellschaft. J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart 1890, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heyd_RV_10.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)