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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Mit Bezug auf das andere, daß die Dämonen kommen, wenn sie unter gewissen Konstellationen angerufen werden (ist zu sagen), daß sie es aus zwei Gründen tun: erstens um die Menschen zu der irrigen Meinung zu bringen, in den Sternen wohne eine Götterkraft; zweitens, weil sie sehen, daß entsprechend gewissen Konstellationen die körperliche Materie mehr zu den Taten disponiert ist, zu deren Vollbringung sie angerufen werden. Drittens werden zwar, wie Augustinus de civ. dei 36 sagt, die Dämonen durch verschiedene Arten von Steinen, Kräutern, Hölzern, Tieren, Sprüchen und Musikinstrumenten angelockt, nicht wie die Tiere durch Speise, sondern wie Geister durch Zeichen, insofern ihnen das dargebracht wird wie ein Beweis göttlicher Ehrerweisung, wonach sie selbst sehr begierig sind; weil jedoch oft entgegengehalten wird, daß die Dämonen durch Kräuter und Harmonien an der Beunruhigung der Menschen gehindert werden können, wie in dem Argumente vorgebracht wird von Saul, (der) durch die Harmonie der Harfe (geheilt ward); weshalb sie es auch verteidigen wollen, daß irgend jemand ohne Hilfe der Dämonen Hexenwerke bewirken könnte durch bestimmte Kräuter und verborgene Ursachen, allein infolge des Einflusses der Himmelskörper, welche solche körperlichen Dinge mehr beeinflussen können zur Bewirkung körperlicher Taten, als auch die Dämonen selbst zur Vollbringung solcher Zauberwerke; deshalb, weil weitschweifiger zu antworten, ist zu bemerken, daß Kräuter und Harmonien durch ihre natürliche Kraft nicht ganz die Beunruhigung verhindern können, womit der Teufel den Menschen beunruhigen kann, wenn es ihm von Gott oder von den guten Engeln erlaubt wird. Sie können aber jene Beunruhigung mildern; und so klein könnte die Beunruhigung sein, daß sie dieselbe gänzlich verhindern könnten. Aber das würden sie tun, indem sie nicht gegen den Dämon selbst handeln, da er ja ein gesonderter Geist ist, gegen den sein wie auch immer beschaffener Körper auf natürliche Weise nicht handeln kann, sondern indem sie gegen den vom Dämon Beunruhigten selbst handeln. Denn jede Ursache von beschränkter Kraft kann auf eine disponierte Materie eine stärkere Wirkung ausüben als auf eine nicht disponierte, womit auch jenes Wort des Philosophen stimmt, de anima 2: „Die Handlungen der Handelnden geschehen an dem vorher disponierten Leidenden.“ Der Dämon aber ist ein Agens von beschränkter Kraft: daher kann der Teufel stärkere Beunruhigung hervorbringen in einem Menschen, der disponiert ist zu dieser Beunruhigung oder dazu, wozu der Teufel ihn führen will, als in einem Menschen von der entgegengesetzten Disposition; z. B. kann der

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/98&oldid=- (Version vom 14.9.2022)