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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

sein; und es kann keine andere sein als der Teufel, besonders bei den Hexen, wie oben gezeigt wurde, weil ein Himmelskörper nicht auf solche Handlungen einwirken kann. Also ist die Wahrheit am Tage.

Außerdem, wessen Macht das Bewegende unterworfen ist, dessen Macht ist auch die Bewegung unterworfen, weil diese vom Bewegenden verursacht wird. Das Bewegende beim Willen ist etwas durch den Sinn oder den Verstand Erfaßtes, die beide der Macht des Teufels unterworfen sind. Denn es sagt Augustinus q. 83: „Dies Uebel (welches der Teufel ist) schleicht sich ein durch alle Sinneseingänge, stellt sich dar in Figuren, paßt sich den Farben an, haftet an den Tönen, liegt verborgen im Zorn und in trügerischer Rede, birgt sich in Gerüchen, dringt ein mit Dünsten und erfüllt mit Nebeln alle Zugänge zum Verstande.“ Daher ist es klar, daß es in der Macht des Teufels liegt, den Willen zu bewegen, der unmittelbar die Ursache der Sünde ist.

Ferner: Alles, was zu etwas neigt, bedarf eines Bestimmenden, daß es in Handlung trete. Nun neigt der freie Wille des Menschen zu beidem, nämlich zum Guten wie zum Bösen; also dazu, daß er zum sündigen Handeln schreite, ist es nötig, daß er von etwas zum Bösen bestimmt werde. Am meisten aber scheint dies durch den Teufel zu geschehen, besonders in den Werken der Hexer, da sein Wille zum Bösen geneigt ist. Daher scheint der böse Wille des Teufels die Ursache des bösen Willens zu sein, besonders bei den Hexen. Dieser Grund kann noch dadurch verstärkt werden, daß, wie ein guter Engel zum Guten neigt, so ein böser zum Bösen. Nun führt jener die Menschen zum Guten: also dieser zum Bösen. Es ist nämlich, sagt Dionysius, das Gesetz der Gottheit unwandelbar bestimmt, daß das Unterste von den Höchsten vollbracht werde.

Antwort. Weil die Frage betreffs des Ursprungs der Hexenwerke sich stützt auf den Einfluß der Himmelslichter, so wird durch Zurückweisung der drei Irrlehrer, die denselben annehmen wollen, der Planetarier, Genethliaker und Schicksalslehrer, gezeigt, daß dies nicht möglich sein könne. Zum ersten: Denn wenn man fragt, ob infolge des Einflusses der Himmelsleuchten in den Menschen das Laster der Hexer verursacht werde, dann muß man mit Rücksicht auf die verschiedenen Sitten und mit Wahrung der Wahrheit des Glaubens mit Unterscheidung darüber sprechen, nämlich, daß man die Aenderung der Sitten der Menschen durch die Gestirne verstehen könne auf zwiefache Weise: entweder notwendig und hinreichend, oder stellenweise

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/84&oldid=- (Version vom 14.9.2022)