Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/81

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Zum vierten wird gesagt, daß Eintracht unter den Dämonen herrscht, nicht der Freundschaft, sondern der Bosheit, mit der sie die Menschen hassen und, soweit sie können, Gottes Gerechtigkeit entgegenarbeiten. Denn solche Eintracht findet man unter den Gottlosen, daß sie denen sich anschließen und sich unterwerfen zur Ausübung der eigenen Schlechtigkeit, die sie vorzüglicher an Kräften finden.

Zum fünften: Mag allen gleichermaßen die Sklavenkette schon in der Luft und dann in der Hölle zugeteilt sein, so sind doch deshalb ihre Naturen keineswegs gleichermaßen bestimmt zu gleichen Strafen und gleichen Diensten; im Gegenteil: je höher sie stehen ihrer Natur nach und tüchtiger sind in ihrem Amte, einer um so schwereren Qual sind sie auch unterworfen. Daher Weisheit 6: „Die Mächtigen werden mächtig Qualen erdulden. [sic! erdulden.“]

Es dreht sich also die Frage um die Einflüsse der Himmelskörper, wobei drei weitere Irrtümer zurückgewiesen werden, und zwar ist es die fünfte der Reihe nach. Aber zur weiteren Erklärung der Prämissen ist auch jedweden vorgebrachten Einwürfen zu begegnen.

Man fragt nach den Werken der Hexer mit Bezug auf die fünffache Ursache, wobei vier davon zurückgewiesen werden, aus denen sie keinen Einfluß haben können, während die fünfte erschlossen wird, nämlich die Einbildungskraft, aus der sie zu fließen haben, die zwar ihrer Natur nach gut sein mag, dem Willen nach jedoch schlecht ist.

Vier Ursachen aber werden zurückgewiesen gegenüber jenen, die entweder die Existenz der Hexen oder die ihrer Werke leugnen, und zwar sind es die Einflüsse der Himmelskörper, die Motoren dieser Körper und Kreise, die zunehmende Bosheit der Menschen, und die Wirksamkeit von Bildern, Schriftzeichen und Worten.

Woher die Vermehrung der Hexenkünste stamme, fünfte Frage.

Ob es in jeder Hinsicht für gut katholisch erachtet werden könne, daß der Ursprung und die Vermehrung der Hexenwerke sich aus den Einflüssen der Himmelskörper oder der überhandnehmenden Bosheit der Menschen und nicht aus den Unflätereien der Incubi und Succubi herschreibe: und es scheint, aus der eigenen Bosheit. Denn Augustinus sagt in dem Buche 9, 83, daß auch die Ursache

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/81&oldid=- (Version vom 14.9.2022)