Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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Dies stimmt auch überein mit der göttlichen Weisheit, daß das, was von ihm stammt, geordnet sei. Römer 13: „Was von Gott ist, das ist geordnet.“ Und weil die Dämonen von Gott abgeschickt sind, die Menschen zu üben und die Verdammten zu strafen, deshalb sind sie äußerlich in ihren Handlungen, welche die Menschen betreffen, verschieden und mannigfaltig.
Es stimmt auch mit ihrer eigenen Schlechtigkeit überein. Denn weil sie dem Menschengeschlechte entgegen sind, glauben sie, wenn sie geordnet dasselbe bekämpfen, um so mehr schaden zu können, wie sie denn auch wirklich tun. Daher steht fest, daß sie nicht gleichermaßen jene nichtswürdigsten Unflätereien begehen.
Dies wird noch mehr spezialisiert auf folgende Weise. Da nämlich, wie gesagt wurde, die Handlung bestimmt ist durch die Natur, so folgt, daß die, deren Naturen einander untergeordnet sind, auch in ihrer Handlungsweise sich einander unterordnen, wie es aus der Körperwelt ersichtlich. Weil nämlich die niederen Körper natürlicher Ordnung nach unter den Himmelskörpern stehen, so sind auch ihre Handlungen und Bewegungen den Handlungen und Bewegungen der Himmelskörper untergeordnet; und weil; [sic! weil,] wie gesagt wurde, die Dämonen unter sich nach natürlicher Ordnung verschieden sind, deshalb sind sie es auch in ihren natürlichen Handlungen, äußeren wie inneren, besonders in der Ausführung vorliegender Unflätereien.
Daraus wird geschlossen, daß derartige Unflätereien am meisten außerhalb der hohen Natur der Engel verübt werden, da sie auch unter den menschlichen Handlungen für die niedrigsten und scheußlichsten erachtet werden, an sich betrachtet, nicht unter dem Gesichtspunkte der Pflicht, der Natur und der Fortpflanzung.
Endlich, da einige (der Engel) aus einer wie immer gearteten Ordnung gefallen sind, wie man glaubt, so ist es nicht unpassend, zu behaupten, daß diejenigen Dämonen, welche aus der letzten Schar gefallen, und wiederum die, welche die letzten darin sind, von den anderen zu solchen Unflätereien abgeschickt werden und darauf versessen sind.
Auch das ist sehr wohl zu bemerken, daß, wenn auch die Schrift von Incubae und Succubae berichtet, man doch unter den unnatürlichen Lastern, was für welche es seien, nicht nur zu reden von der Sodomiterei, sondern auch jedem anderen Laster (des Coitus) außerhalb des gebotenen Gefäßes, nirgends liest, daß sie sich zu Incubi und Succubi gemacht hätten. Darin zeigt sich die Fruchtbarkeit [sic! Furchtbarkeit] jener Sünden am deutlichsten, da ohne Unterschied alle Dämonen, jeder Ordnung, vor ihrer Ausführung
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/78&oldid=- (Version vom 14.9.2022)