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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

natür­lichen Verhältnisse oder wegen der Verdammnis der Schuld. Es besteht nämlich unter den Dingen eine Ordnung, wie nach ihrer Natur, so nach der Bewegung: und wie die höheren Himmels­körper bewegt werden von höheren geistigen Wesen, welches die guten Engel sind, so können die niedrigen Körper von nie­deren geistigen Wesen, als den Dämonen, bewegt werden. Und wenn ihnen dies zukommt nach dem Verhältnis der Natur, wo­nach einige behaupteten, die Dämonen kämen nicht von jenen höheren Engeln, sondern von jenen, die von Gott für diese Er­denordnung vorgesetzt werden, wie es die Meinung der Philoso­phen war, oder auch wenn es sich herschreibt aus der Strafe für die Sünde, wie die Theologen wollen, dann können sie, aus den himmlischen Sitzen gleichsam zur Strafe in diese At­mosphäre verstoßen, weder diese noch die Erde bewegen.

Dies ist beigefügt wegen zweier Argumente, die schweigend gelöst werden, nämlich betreffs der Himmelskörper, daß sie auch diese bewegen könnten, wenn sie die Körper örtlich bewegen könnten, weil sie ihnen näher sind, wie auch das letzte Argu­ment behauptet. Es wird nämlich geantwortet, daß dies nicht gilt, weil jene Körper ihr Kraftmaß überschreiten; falls nämlich die erste Meinung Raum haben sollte; wenn nicht, sondern die zweite, dann können sie es doch auch nicht, wegen der Strafe für die Sünde.

Es gehört auch hierher, wenn jemand einwerfen sollte, es sei dasselbe, das Ganze oder einen Teil zu bewegen, wie die Erde und die Scholle, Phys. 3. Wenn also die Dämonen einen Teil der Erde bewegen könnten, so könnten sie auch die ganze Erde be­wegen. Das gilt nicht, wie demjenigen klar wird, der auf den Unterschied achtet. Aber Samen von Dingen sammeln und ihn zu bestimmten Handlungen gebrauchen, übersteigt ihre natür­liche Kraft nicht, wenn es Gott zuläßt, wie sich von selbst versteht.

In Summa kann geschlossen werden: Unbeschadet der Mei­nung einiger, die behaupten, daß die Dämonen in den ange­nommenen Körpern auf keine Weise zeugen können und daß mit den Söhnen Gottes bezeichnet werden die Söhne Seths und nicht die Incubi, sowie auch mit den Töchtern der Menschen diejenigen, welche aus dem Stamme Kains geboren waren; weil jedoch das Gegenteil, wie gezeigt, von vielen behauptet wird, und was viele glauben, nicht schlechterdings fälschlich sein kann, nach dem Philosophen, Ethik 7 und de somno et vigil. am Ende; auch in unsern Tagen Taten und Worte der Hexen be­zeugt werden, die wirklich und wahrhaftig derartiges taten, so sagen wir dreierlei: Erstens, daß durch solche Dämonen die gar

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/74&oldid=- (Version vom 1.8.2018)