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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

hinzu­gefügt, „nämlich zur Gesundheit“; also die Beobachtungen der Hexer, wenn sie hier Platz haben, gehören doch, wie gesagt, unter die zweite Art des Aberglaubens, gehören also nicht hierher.

Danach wird auch auf das vierte Argument geantwortet, daß bei solcher Beobachtung zwiefache Bilder, nigromantische und astronomische, vorkommen können, und unter ihnen ist der Unterschied der: bei den nigromantischen finden immer aus­drückliche Anrufungen der Dämonen statt, wegen der ausdrück­lich mit ihnen eingegangenen Pakte (man sehe die Lösung des zweiten Argumentes der genannten Frage); dagegen bei den astronomischen sind nur stille Pakte und darum keine Anru­fung außer vielleicht einer stillen, nämlich wegen der Figuren und der Zeichen der Charaktere, die auf sie geschrieben werden. Und wiederum die nigromantischen Bilder werden entweder ge­macht unter bestimmten Konstellationen, um bestimmte Ein­flüsse und Eindrücke der Himmelskörper aufzunehmen, auch mit bestimmten Figuren und Charakteren versehen, wie an einem Ringe, Steine oder einem andern kostbaren Stoffe; oder sie werden einfach gemacht ohne Beobachtung der Konstellationen, aber ohne Unterschied aus jedem, auch gewöhnlichem Stoffe, um Hexerei zu verüben, wo und wann sie auf bestimmte Stellen gelegt werden; und von solchen Wirkungen samt ihren Bildnissen ist jetzt die Rede und nicht von andern: darum gehört das Argument nicht zur Sache.

Wieso endlich bestimmte Zauberbilder, von denen geredet ist, keine Wirksamkeit haben, insofern sie nur künstlich sind, mögen auch die an ihnen betrachteten Stoffe eine Wirkung haben können, und nicht insofern sie eine natürliche Kraft hätten durch den Eindruck der Himmelskörper, darüber möge, wem's gefällt, den Doctor nachsehen. Er sagt jedoch, es sei immer uner­laubt, sich der Bilder zu bedienen. Die Bilder aber der Hexen werden angewendet ohne natürliches Geeignetsein zur Wirkung; sie legen sie aber nur und verwenden sie auf Befehl der Dämonen, daß sie zur Wirkung mit Hand anlegen, zur größeren Schmach für den Schöpfer, daß das Böse geschehe zur Rache solcher Schandtaten: Daher sorgen sie, daß derlei auch an den heiligen Tagen des Jahres geschehe.

Zum fünften ist zu sagen, daß Gregorius dort die Macht der Gnade, nicht der Natur verstand, daher er auch anfügt: Welche Söhne in Gottes Macht sind, wie Johannes sagt, was Wunder, wenn sie Zeichen tun durch seine Macht?

Zum letzten (Argumente) ist zu sagen, daß die Aehn­lichkeit nichts gilt, weil die Handlung der Seele am eigenen

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/62&oldid=- (Version vom 1.8.2018)