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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer


Es könnten noch mehr handgreifliche Beispiele angeführt werden, doch lassen wir sie um der Kürze willen weg.

Hiermit stimmt überein eine Glosse über jenes Wort des Psalmisten: „Welche dich fürchten, werden mich sehen“, welche sagt: Große Kraft liegt in den Augen, was sich in der Natur zeigt: ein Tier nämlich, welches gesehen wird, nützt den Gelb­süchtigen; ein Wolf, der zuerst sieht, läßt seine Stimme nicht erschallen. Oder: der Basilisk tötet, wenn er zuerst sieht; er stirbt, wenn er zuerst gesehen wird. Der Grund, weshalb der Basilisk durch seinen Blick den Menschen tötet, ist allein, weil infolge des Anblickes und der Vorstellung in seinem Körper Giftstoff erregt wird, durch welchen zuerst die Augen infi­ziert werden, dann die umgebende Luft und so ein Teil derselben nach dem andern, bis zu der den Menschen umgebenden Luft; und wenn nun der Mensch diese durch Einatmen in sich aufnimmt, wird er behext und stirbt. Wird aber der Basilisk zuerst vom Menschen gesehen, und der Mensch will ihn töten, so behängt er sich mit Spie­geln; und während der Basilisk hineinblickt, wird die Luft durch die Spiegelung von ihnen aus infiziert und so fort, bis sie zum Basilisken kommt, der nun so getötet wird. Aber es ist zweifelhaft, warum der Mensch, der Töter des Tieres, nicht selbst stirbt; hier muß man eine geheime Ursache annehmen.

Dies ist ohne Vorurteil und ohne tollkühne Rechthaberei gesprochen; einzig an die Worte der Heiligen uns haltend, können wir die echt katholische Wahrheit erschließen, daß, was Hexenwerke betrifft, worüber wir gegenwärtig reden, die Hexen immer mit Dämonen zu tun haben und der eine ohne den andern nichts ausrichten kann.

Zu den Argumenten: Betreffs des ersten ist die Antwort über die Zauberei klar.

Ueber das zweite wird gesagt nach Vincentius, spec. nat. 13, daß die Wunde, infiziert vom Geiste des Mörders durch starke Vorstellung die infizierte Luft anzieht; geht der Mörder vorbei, so fließt das Blut heraus, weil bei der Anwesenheit des Mörders die in der Wunde eingeschlossene Luft, wie sie vom Mörder aus eindrang, bei seiner Gegenwart bewegt wird, durch welche Bewegung das Blut ausfließt. Einige führen noch andere Gründe an, wonach dieses Blutfließen sein (des Ermordeten) Schrei aus der Erde sei über den anwesenden Mörder, und zwar wegen der Verfluchung des ersten Mörders, des Kain.

Zu jener Bemerkung betreffs des Schauders ist zu sagen, daß ein Mensch, der an der Leiche eines getöteten Menschen vorübergeht, von Schauder geschüttelt wird, wenn er jenen

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/60&oldid=- (Version vom 1.8.2018)