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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Weis­sagung, welche geschieht durch ausdrückliche Anrufung der Dämonen; und es gibt drei Arten: nämlich Nigromanten, Plane­tarier oder vielmehr Astrologen (Mathematici) und die Weis­sagung durch Träume.

Dies habe ich deshalb hierher gestellt, damit der Leser zuvor einsehen möchte, daß jene schädlichen Künste nicht plötzlich, sondern im Laufe der Zeit bekannt geworden seien, und daß es nicht unsinnig sei, zu behaupten, zu Jobs Zeiten habe es keine Hexen gegeben. Wie nämlich mit der Zahl der Jahre, wie es bei Gregorius, Moral. heißt, die Kunde von den Heiligen wuchs, so auch die schädlichen Künste der bösen Geister. Wie die Erde damals erfüllt war von der Kenntnis Gottes, Jesaias 11, so ist die Welt jetzt, wo sie sich zum Untergange neigt, überflutet von jeglicher Bosheit der Dämonen, da die Schlechtig­keit der Menschen zunimmt und die Liebe erlischt.

Aber da Zoroaster selbst eifrigst auf solche Taten aus war, und zwar nur vermittels der Beobachtung der Sterne, wurde er vom Teufel verbrannt. Soweit dieses a. a. O.

Ueber die Zeit aber, wo nach den schriftlichen Aufzeichnungen Hexen mit Dämonen behufs Vollbringung von Hexenkünsten zu­sammengekommen seien, ist schon gesprochen; man findet es Exod. 7. über die Zauberer Pharaos, welche bei den Plagen, die über Aegypten kamen, unter dem Beistande von Dämonen, wie Moses durch die Hilfe guter Engel, viele Zeichen taten.

Daraus wird die gut katholische Wahrheit geschlossen, daß nämlich zur Vollbringung von Hexenwerken, wenn auch nicht von bloß schädlichen Taten, ein Hexer immer mit einem Dämon zu tun haben muß.

Daraus ergibt sich die Antwort auf die Argumente. Denn mit Bezug auf das erste wird nicht geleugnet, daß die schädlichen Taten, welche sichtbarlich an Menschen, Tieren und Feldfrüch­ten geschehen und auch statt haben infolge von Konstellationen, auch durch Dämonen, mit Zulassung Gottes, beigebracht werden können. Denn Augustinus de civ. dei 3 sagt: „Den Dämonen sind Feuer und Luft untertan, soweit es ihnen Gott ge­stattet.“ Es erhellt auch aus der Glosse über jenes Wort von den Schickungen durch böse Engel: „Gott straft durch böse Engel.“

Daraus ergibt sich auch die Antwort auf das zweite Argu­ment, Job betreffend, ebenso aus dem, was früher festgestellt ist über den Anfang der Magie.

Bezüglich des dritten Punktes, verfaulten Salbei in den Brunnen werfen usw.; wird erwidert, daß wohl eine schädliche Wirkung eintreten könne ohne Hilfe eines Dämonen, aber nicht

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/56&oldid=- (Version vom 1.8.2018)