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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

in den ihnen anvertrauten Kirchen mit aller Eindringlichkeit dem Volke predigen sollen; erstens, daß niemand glauben möge, es gebe außer dem einen Gotte noch ein höchstes und göttliches Wesen; zweitens, daß mit der Diana oder der Herodias reiten weiter nichts ist als mit dem Teufel fahren, der sich nur so umgestaltet und so nennt; drittens, daß ein solcher Ritt dann ein phantastischer ist, wenn der Teufel den ihm durch Unglauben unterworfenen Sinn so beherrscht, daß das, was nur im Geiste geschehen kann, körperlich zu geschehen scheint; viertens, daß sie einem solchen Dämon in allem zu gehorchen haben. Daher ist es absurd, jene Worte auf die Hexentaten auszudehnen, da es verschiedene Arten sind.

Ob aber die Hexer auch örtlich in ihrer Art des Aberglaubens ausfahren können, oder nur in der Vorstellung wie die Pythonen, darüber wird gehandelt werden im zweiten Teile, im dritten Kapitel: daß sie es können auf beide Arten. Und so wird die zweite Irrlehre samt der ersten beseitigt, bezüglich ihres Untergrundes und der gesunden Auffassung des Kanon.

Auch die dritte, welche auf Grund der Worte des Kanon behauptet, die Hexenwerke seien nur Phantasiegebilde, wird durch die Worte des Kanons beseitigt. Denn wenn es da heißt: Wer da glaubt, daß es möglich sei, daß ein Wesen in einen besseren oder schlechteren Zustand versetzt oder in eine andere Gestalt und in ein anderes Bildnis umgewandelt werden könne, außer vom Allschöpfer allein, der steht unter den Heiden und Ungläubigen, dann sind diese drei Punkte, wenn man sie an sich betrachtet, gegen den Sinn der Heiligen Schrift und die Bestimmungen der Gelehrten. Denn daß von den Hexen Geschöpfe gemacht werden können, unvollkommene Tiere, darüber sehe man nach den Kanon nec mirum, nach dem angeführten Kanon Episcopi; des Augustinus Erklärung von den Zauberern Pharaos, welche ihre Stäbe in Schlangen verwandelten; siehe in der Glosse über Exod. 7: „Pharao rief die Weisen“; ferner glossa Strabi, daß die Dämonen durch die Welt eilen, so oft die Hexen durch Beschwörung etwas durch sie zu bewirken wünschen, und verschiedene Samen sammeln; und durch deren Anwendung können verschiedene Arten entstehen. Siehe auch Albertus de animalibus; ferner S. Thomas 1, 114, 4. Ihre Aussagen lassen wir der Kürze halber weg; nur das ist noch zu bemerken, daß hier unter dem „fieri“ geschaffen werden (procreari) gemeint ist. Zweitens möge man auch einsehen, daß etwas in einen besseren oder schlechteren Zustand einzig und allein von Gott, kraft seiner Macht, verwandelt werden könne, und zwar zur Besserung oder auch

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)