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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Außerdem, weil oft alle Haustiere durch Behexungen getötet werden, müssen die, denen so etwas zustößt, darauf achten, daß unter der Schwelle der Stalltür oder der Krippe oder wo (die Tiere) zur Tränke gehen, die Erde beseitigt und andere Erde unter Besprengung mit Weihwasser an diese Stelle geschafft werde, weil die Hexen oft gestanden haben, daß sie gewisse Werkzeuge der Behexung an diesen Stellen verborgen hätten, mit dem Geständnis, daß sie auf Geheiß der Dämonen nur eine Grube zu machen hatten, der Dämon aber das Hexenzeug hineingelegt hätte. Dies Hexenzeug war eine ganz unbedeutende Sache, z. B. ein Stein, Holz, eine Maus oder irgendeine Schlange. Es steht nämlich fest, daß der Teufel die Behexungen für sich ausführt und bei diesen Dingen nicht der Zustimmung der Hexe bedarf; oder auch er sucht das Verderben dieser, weshalb er sie auch zwingt, in gewisser Weise mitzuwirken.

Gegen Hagelschlag und Gewitter wird außerdem, was oben von der Errichtung des Zeichens des Kreuzes (gesagt ist), folgendes Mittel gebraucht. Drei Körner von dem Hagel werden nämlich unter der Anrufung der heiligsten Dreieinigkeit ins Feuer geworfen; das Gebet des Herrn samt dem Engelsgruße wird zwei- oder dreimal hinzugefügt und das Evangelium Johannis „Am Anfang war das Wort“ mit dem Zeichen des Kreuzes überallhin gegen das Gewitter, vorn und hinten und nach jeder Seite des Landes vorgetragen; und dann, wenn (die betreffende Person) am Ende dreimal wiederholt: „Das Wort ward Fleisch“ und dreimal danach gesagt hat: „Bei den Worten des Evangeliums, dies Gewitter soll weichen“, wird das Gewitter sofort aufhören, wenigstens, wenn es infolge von Behexung hervorgebracht worden ist. Das wird als durchaus wahrer und nicht verdächtiger Versuch beurteilt; denn gerade der Umstand, daß die (drei) Körner ins Feuer geworfen werden, würde, wenn es ohne Anrufung des göttlichen Namens geschähe, für abergläubisch erachtet werden. Wenn also gesagt wird, ob denn das Gewitter ohne diese (drei) Körner zum Stillstand gebracht werden könne, so wird geantwortet: ganz gewiß; durch das andere, die heiligen Worte. Indem (der Betreffende) sie ins Feuer wirft, ist er bestrebt, den Teufel zu belästigen, während er versucht, dessen Machenschaft durch die Anrufung der heiligsten Dreieinigkeit zu zerstören. Er wirft sie lieber ins Feuer als ins Wasser, weil, wenn sie schneller aufgelöst werden, auch um so schneller jenes Machenschaft zerstört wird. Den Erfolg jedoch (in Form) des Schutzes überläßt er dem göttlichen Willen. Es gehört hierher, daß eine gewisse Hexe, vom Richter befragt, ob sie auf irgendeine Art die von Hexen erregten Ge­witter

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/378&oldid=- (Version vom 1.8.2018)