Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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zwischen ehelich Verbundenen sprechen, weil er sonst in Verwirrung geraten würde; denn jeder Liebesakt außerhalb der Ehe ist eine Todsünde und wird nur von solchen ausgeführt, die außerhalb der Liebe stehen –: Da man nämlich auf Grund der Ueberlieferung der ganzen Heiligen Schrift behaupten muß, daß die Dämonen mehr Erlaubnis von Gott bekommen, gegen die Sünder zu wüten als gegen die Gerechten, mag man auch lesen, daß gerade der so gerechte Job geschlagen wurde, dies jedoch nicht im besonderen bezüglich der Zeugungskraft, noch auch direkt: so muß man also sagen, daß, wem auch immer unter ehelich Verbundenen solche Behexungen zustoßen, es ein Zeichen ist, daß entweder beide Personen oder die eine von beiden, außerhalb der Liebe steht, und zwar wird die Begründung dafür hergeleitet aus Schriften, Autorität und Grund. Denn der Engel sagte zu Tobias: „Gegen die, welche der Begierde Raum geben, gewinnt der Dämon Macht.“ Die Wirkung bewies das, da er die sieben Männer der Jungfrau Sara getötet hatte. Ebenso Cassianus in den Collationes patrum. Der selige Antonius gibt die Definition, auf keinen Fall könne der Dämon in den Geist oder den Körper jemandes eindringen, wenn er ihn nicht zuvor aller heiligen Gedanken beraubt und leer und entblößt von geistiger Betrachtung gemacht hätte. Diese Worte können überall auf Behexung des Körpers angewendet werden, allgemein auf den ganzen Körper, während Job, mit solcher Behexung geschlagen, doch nicht von der göttlichen Gnade entblößt war, sondern nur teilweise, als ihn nämlich am Körper eine teilweise Behexung um einer gewissen Sünde willen traf; und diese kann nichts weiter sein, als die Sünde der Begehrlichkeit. Der Grund: Wie nämlich gesagt ist, erlaubt Gott wegen der Scheußlichkeit jenes Aktes und weil durch ihn die erste Sünde verbreitet wird, mehr über ihn als über die anderen menschlichen Handlungen: also werden auch unter den ehelich Verbundenen, wenn sie wegen einer Sünde von der göttlichen Hilfe verlassen werden, mehr Behexungen an jener Zeugungskraft von Gott zugelassen.
Wenn gefragt wird, welcher Art jene Sünden seien, kann gesagt werden, daß es Sünden der Begehrlichkeit sind; und da diese unter Verwandten verschieden sind, nach dem Worte des Hieronymus, das auch im Texte steht: „Der Ehebrecher ist gegenüber seiner eigenen (Frau) zugleich ein besonders glühender Liebhaber“, so werden auch derartige Liebhaber mehr an den vorerwähnten (Teilen) behext.
Die kirchlichen Heilmittel also sind zweifach: das eine wird auf dem Forum der Klage, das andere auf dem Forum des Gewissens
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/340&oldid=- (Version vom 1.8.2018)