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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Grube stecken, die sichtbar ward, und herausholen, was immer er fände. Das tat er auch. Zuerst nämlich zog er ein gewisses wächsernes Bildnis in der Länge eines Handtellers heraus, welches überall durchbohrt war und zwei durch die Seiten gegeneinander (gestochene) Nadeln hatte, in der Art, wie ich selbst die Stiche von der linken bis zur rechten und umgekehrt verspürt hatte; dann verschiedene Stücken Zeug, die sehr viel Dinge enthielten, sowohl an Körnern als auch an Samen und Knochen. So wurde ich, nachdem das ins Feuer geworfen worden war, wieder gesund; aber doch nicht ganz. Denn wenn auch die Qualen und Stiche aufgehört hatten und der Appetit zum Essen wiedergekommen war, vollständig bin ich doch bis zur Gegenwart keineswegs der Gesundheit teilhaftig geworden. Und als ich mit meinem Drängen dem Töpfer lästig wurde, (indem ich immer fragte), woher es käme, daß die alte Gesundheit nicht wiederkehrte, antwortete er: „Es sind noch andere Hexenwerkzeuge anderswo versteckt, die ich nicht zu finden vermag.“ Und als ich fragte, wie er damals die ersten niedergelegten Werkzeuge erkannt hätte, antwortete er: „Durch die Liebe habe ich das erkannt, mit der ein Freund dem anderen (Geheimnisse) zu enthüllen pflegt.“ Als er danach seine Buhlerin lockte und ich meine Nachbarin erkannte, habe ich daher die Begründung meines Verdachtes gegen sie genommen.“ – Das berichtete die Kranke.

Aber wie, wenn ich die einzelnen Fälle berichten wollte, die allein in jener Stadt gefunden worden sind? Es wäre geradezu ein Buch zu verfassen! Wie viele Blinde nämlich, Lahme, Abgezehrte und von verschiedenen Krankheiten Heimgesuchte (haben) in Form Rechtens, auf Grund starken Verdachtes gegenüber den Hexen, die ihnen solche Krankheiten im allgemeinen oder im besonderen prophezeiten, daß sie solches in Kürze zu fühlen haben würden, entweder bezüglich der Tage des Lebens oder bezüglich des sofort zu erleidenden Todes – (wie viele solche haben nicht ausgesagt), daß ihnen alles nach deren Angaben zugestoßen sei, entweder bezüglich einer besonderen Krankheit oder bezüglich des Todes anderer! Weil nämlich jenes Land von Vasallen und Bewaffneten überschwemmt ist und Müßiggang aller Laster Anfang ist, wobei sie bisweilen Frauen verlockten, während sie jene, die sie (früher) verlockt hatten, wegzuschicken und andere, ehrbare sich ehelich zu verbinden beschlossen, selten ohne Rache in Form von Behexung an Mann oder Frau, wenn sich jene verschmäht sahen: so bestand zwar der eheliche Thorus fort, aber nicht so sehr den Männern, wie den Frauen, wie man in Liebe annehmen darf:

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/286&oldid=- (Version vom 1.8.2018)