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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

wenn jener den Gottesdienst mitgefeiert und das Sakrament genommen hätte, sagte er: „Ich habe mich unter seiner Zunge verborgen.“ Und jener: „Elender, was ist das für eine Tollkühnheit, daß du bei der Gegenwärtigkeit deines Schöpfers nicht entflohen bist?“ Darauf der Dämon: „Kann sich denn ein Nichtsnutz nicht unter einer Brücke verstecken, während ein heiliger Mann darüber hingeht, wenn er nur nicht seine Schritte anhält?“ Mit Hilfe der göttlichen Gnade ward er jedoch befreit; mag er nun Wahres oder Erdichtetes vorgebracht haben: denn er ist ein Lügner, wie auch sein Vater.

Die vierte Art wird auf den zu Rom befreiten Besessenen unter der Erklärung angewendet, daß der Dämon in den Körper schlüpfen kann, wenn auch nicht in die Seele, da dies nur Gott möglich ist; jedoch auch in den Körper schlüpfen nur, ohne doch innerhalb der Grenzen der Wesenheit des Körpers zu sein. Dies sage ich erklärenderweise. Es gibt eine Art, auf die die Dämonen bisweilen substantiell die Menschen bewohnen und sie nur zu Zeiten des Gebrauches der Vernunft berauben, und dies wird so erklärt: Wir können nämlich sagen, daß der Körper Grenzen in doppelter Hinsicht hat, nämlich der Quantität und der Wesenheit. Wenn also irgendein Engel, ein guter oder böser, innerhalb der Grenzen des Körpers wirkt, so wirkt er innerhalb der Grenzen der körperlichen Quantität, und so schlüpft er auch in den Körper, wobei er an den quantitativen Kräften wirkt. So bewirken die guten Engel bei den Guten auch imaginäre Visionen; niemals aber behauptet man von ihnen, daß sie in die Wesenheit des Körpers hineinschlüpfen, weil sie nicht als Teil und auch nicht als Kraft hineinschlüpfen können: nicht als Teil, weil das ein anderes ist, und ebenso durchaus die Wesenheit ein anderes; nicht als Kraft, als ob sie Sein verliehe: Weil (der Körper) sein Sein durch die Schöpfung von Gott hat. Daher hat er auch selbst allein die innere Betätigung und Erhaltung der Wesenheit, solange es seiner Liebe gefällig ist, sie zu bewahren. Daher schließt man, daß, wenn alle anderen Vollkommenheiten oder Mängel – wobei man von guten bezüglich der Vollkommenheiten, bezüglich der Mängel von schlechten spricht – bewirkt werden, falls sie am Körper und seinen Teilen, z. B. am Kopfe bewirkt werden, (die Geister) in einem solchen Körper in die Grenzen, nämlich der Quantität und in die quantitativen Kräfte hineinschlüpfen; wenn jedoch an der Seele, dann wiederum wirken beide von außen, aber auf verschiedene Weisen. Und zwar sagt man, daß sie an der Seele derart wirken, daß sie dem Intellekte jene Phantasiegebilde oder Gestalten vorführen und nicht nach dem Urteile des allgemeinen Sinnes und der äußeren

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/275&oldid=- (Version vom 1.8.2018)