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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

besessen gemacht werden. Denn auch bezüglich der eigenen verzeihlichen Schuld ist das klar nach Cassianus, der collat. abbatis Sereni I, da er von Moses spricht, folgendes sagt: „Moses, der ein einzig dastehender und unvergleichlicher Mann war, wurde zur Strafe für eine Rede, die er in der Wüste, bei der Disputation gegen den Abt Macharius, von einer bestimmten Meinung beeinflußt, ein wenig hart vortrug, sogleich einem grausigen Dämon übergeben, daß er, von diesem erfüllt, menschliche Exkremente in seinen Mund tat. Diese Geißel scheint der Herr der Läuterung halber über ihn verhängt zu haben, daß nämlich auch nicht der Makel der Sünde eines Augenblicks in ihm zurückbliebe. Das zeigte sich bei der wunderbaren Heilung. Denn da der Abt Macharius beständig in demütigem Gebete verharrte, wurde der nichtsnutzige Dämon ganz schnell von ihm in die Flucht geschlagen und entwich.“[WS 1]

Dem ähnlich scheint das, was Gregorius im ersten Dialoge von einer Nonne berichtet, die Salat aß, ohne sich zuvor mit dem Zeichen des Kreuzes zu schützen, und (von der daraus erfolgenden Besessenheit) vom Heiligen Pater Equitius befreit wurde.

Auch über die vierte Art, daß nämlich jemand wegen einer fremden, schweren Sünde besessen gemacht werde, berichtet der Heilige Gregorius ebendort von dem heiligen Bischof Fortunatus. Als dieser den Teufel aus einem besessenen Menschen vertrieben hatte, begann derselbe Dämon später in der Gestalt eines Pilgers durch die Straßen der Stadt zu rufen: „O, der heilige Mann, der Bischof Fortunatus! Seht, er hat mich, einen Pilger, vom Gasttische geworfen, und ich finde nicht, wo ich ruhen kann!“ Da lud jemand, der mit seinem Weibe und Sohne (bei Tische) saß, den Pilger zu sich zu Gaste; und indem er nach dem Grunde des Hinauswerfens fragte, freute er sich über die Verleumdung des heiligen Mannes, die er vom Pilger fälschlich zu hören bekam. Danach aber fuhr der Teufel in den Sohn, warf ihn auf glühende Kohlen und trieb seine Seele hinaus. Da merkte der arme Vater erst, wen er gastlich aufgenommen hatte.

Und betreffs der fünften Ursache, (in Gestalt) der eigenen und großen Tat, lesen wir gleichermaßen sowohl in der Heiligen Schrift als auch in den Passionalien der Heiligen. So wurde ja auch Saul, der Gott nicht gehorchte, besessen gemacht, Könige[1] I, 15.

  1. Vorlage: entwich. (ohne Anführungszeichen)
  1. Soll heißen Samuelis!
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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/270&oldid=- (Version vom 18.8.2016)