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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

auch nicht nur von den heiligen Doktoren, sondern auch von allen Philosophen die Motoren der Welten genannt werden. Es ist auch klar dadurch, daß alle menschlichen Körper von Seelen gelenkt werden, so wie alles andere durch Himmelskörper und durch ihre Motoren. Wer Lust hat, sehe S. Thomas, I, 90. 1.

Daraus wird geschlossen, daß, weil alle Dämonen, wo sie wirken, da auch sind, sie deshalb, wenn sie die Phantasie und die inneren Kräfte stören, auch dort sich befinden.

Item, mag auch in die Seele zu schlüpfen nur dem möglich sein, der sie geschaffen hat, so können doch auch die Dämonen mit Zulassung Gottes in unsere Körper hineinschlüpfen. Und weil sie dann auf die inneren, den körperlichen Organen verknüpften Kräfte Eindrücke hervorbringen können, so werden durch diese Eindrücke, wie die Organe, so auch die Wirkung der Kräfte auf die erwähnte Weise verändert: Daß sie die in einer mit den Organen verknüpften Macht aufgespeicherten Gestalten hervorführen können, so wie der Dämon aus dem Gedächtnis, welches im hintersten Teile des Hauptes sitzt, die Gestalt eines Pferdes durch örtliche Bewegung dieses Wahngebilde hervorführt bis zum mittleren Teile des Hauptes, wo die Zelle der Vorstellungskraft ist, und folglich endlich bis zum allgemeinen Sinne, dessen Sitz im vorderen Teile des Hauptes ist. Und alles das können sie so plötzlich ändern und stören, daß die Gestalten notwendig so erachtet werden, als wenn sie sich dem äußeren Auge darstellten. Ein Beispiel zeigt sich deutlich an dem natürlichen Defekte bei Gehirnkranken und anderen Verrückten.

Wenn gefragt wird, wie der Dämon dies bewirken könne, ohne Schmerzen im Kopfe zu erregen, so ist die Antwort leicht: Erstens, weil er nämlich die Organe nicht teilt noch bezüglich ihres Gegenstandes ändert, sondern nur die Gestalten bewegt; item zweitens, weil er nicht durch Sendung einer aktiven Eigenschaft anders gestaltet, woraus natürlich Schmerzempfindung folgen würde: Da auch der Dämon an sich aller körperlichen Eigenschaften entbehrt, deshalb kann er das ohne Schmerz tun; item drittens, weil, wie gesagt wurde, er die Verwandlung nur durch örtliche Bewegung, von einem Organe zum anderen und durch keine anderen Bewegungen bewirkt, aus denen bisweilen verletzende Aenderungen entstehen.

Das also, was Schwierigkeiten macht, ist, daß zwei Geister nicht an ein und demselben Orte sein können, nämlich definitiv; und da schon die Seele im Haupte sitzt, wie könnten ebenda Dämonen sein? Da ist denn zu sagen, daß der Sitz der Seele

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/260&oldid=- (Version vom 1.8.2018)