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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Das kann an das Folgende, bis zur Zeugungskraft, ausschließlich jedoch des betreffs der guten Engel Gesagten angefügt werden, falls jemand auf das Sprechen der Dämonen in besessenen Leibern näher eingehen will: Dabei nämlich bedienen sie sich der körperlichen Werkzeuge des wahren besessenen Leibes. Denn sie schlüpfen in denselben, wohl zu merken, innerhalb der Grenzen der körperlichen Quantität, nicht der Wesenheit, weder des Körpers noch der Seele: Man unterscheide nämlich zwischen Substanz und Qualität oder Akzidens. Doch das gehört nicht zur Sache. Wer aber will, der sehe nach bei S. Thomas, Sent. II. 8, 5. –

Ueber ihr Sehen und Hören ist ebenso zu sagen: Weil es ein doppeltes Sehen gibt; ein geistiges und körperliches, und das erstere das zweite unendlich übertrifft, einmal, weil es (alles) durchdringt, dann auch, weil es durch die Größe der Entfernung nicht gemindert wird, nach der Kraft des Lichtes, welches ihm dient –: Darum ist zu sagen, daß ein Engel, sei es nun ein guter, sei es ein schlechter, auf keine Weise durch die Augen des angenommenen Körpers sieht, noch ihm etwas Körperliches dient, wie ihm doch beim Sprechen die Luft und die Stoßung der Luft zur Erzeugung des Tones und weiter zur Vervielfältigung bis zu den Ohren des Hörenden dient. Daher sind ihre Augen nur gemalte Augen. Sie zeigen sich aber gern den Menschen unter solcher Gestalt, daß sie ihnen durch solche Werke ihre Eigenschaften, die sie von Natur haben, und die Kunst, geistig zu sprechen, offenbarten. Daher sind auch den heiligen Vätern oft nach Gottes Verordnung und mit seiner Zulassung heilige Engel erschienen. – Den bösen Menschen offenbaren sie sich, damit dieselben ihre Eigenschaften kennenlernen und sich ihnen zugesellen, hier zur Schuld und dort zur Strafe. Daher sagt auch Dionysius, Coelest. Hierarch. am Ende: „Aus allen Teilen des menschlichen Körpers lehrte der Engel seine Eigenschaften erwägen.“ Schließlich sagen wir: Da das körperliche Sehen die Handlung eines lebenden Körpers vermittels eines körperlichen Werkzeuges ist, deren die Dämonen an sich entbehren, so haben sie in den angenommenen Körpern wie ähnliche Glieder, so auch ähnliche Handlungen.

Aehnlich können wir sprechen von dem Hören des Dämonen, das viel höher ist als das körperliche, weil der Dämon den Gedanken des Geistes und die Sprache der Seele genauer erkennen kann als der Mensch, der den Gedanken nur ausdrücken hört durch Worte. Siehe S. Thomas, Sent. II, 8. Wenn nämlich der geheime Wille des Menschen in seiner Miene gelesen wird, und aus der Bewegung des Herzens und der Art des Puls­schlages

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/234&oldid=- (Version vom 1.8.2018)