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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Erstens: Mag nämlich der Teufel dies hauptsächlich tun, um die göttliche Majestät noch mehr zu beleidigen, indem er eine dieser zugehörige Kreatur für sich in Anspruch nimmt, und zwar zur größeren Sicherheit, daß sie einst verdammt werde, wonach er am meisten trachtet, so haben wir doch oft gefunden, daß er diese Huldigung zugleich mit dem Gelöbnis nur für eine gewisse Reihe von Jahren angenommen und bisweilen nur das Gelöbnis, die Huldigung aber auf bestimmte Jahre aufgeschoben habe.

Wir dürfen sagen, daß das Gelöbnis in gänzlicher oder aber teilweiser Ableugnung des Glaubens besteht; in gänzlicher Ableugnung, wenn, wie oben gesagt ist, der Glaube vollständig abgeleugnet wird; in teilweiser, wenn auf Grund des Paktes (die Hexe) gewisse Zeremonien gegen die Satzungen der Kirche zu beobachten hat, z. B. am Sonntage fasten, am Freitage Fleisch essen, bestimmte Verbrechen bei der Beichte verheimlichen und dergleichen. Die Huldigung aber besteht, wie wir sagen können, in der Uebergabe von Leib und Seele.

Weshalb aber derlei getan werde, dafür können wir vier Ursachen von seiten des Dämons angeben. Wenn nämlich, wie im ersten Teile des Werkes erklärt wird, (bei der zweiten Hauptfrage, ob die Dämonen die Herzen der Menschen zu Haß und Liebe verwandeln könnten), es sich zeigte, daß er nicht in das Innere des Herzen dringen kann, da dies Gott allein zusteht, jener aber durch Vermutungen zu ihrer Kenntnisnahme gelangt, wie bald weiter unten klar werden wird, so macht sich jener schlaue Feind, wenn er merkt, daß eine Novize, die er angreift, sich nur schwer überreden läßt, mit freundlichen Worten an sie heran und verlangt nur wenig, um sie dann allmählich zu Größerem zu verleiten.

Die zweite Ursache: Da nämlich unter denen, die den Glauben ableugnen, eine Verschiedenheit anzunehmen ist, indem die einen mit dem Munde, die anderen aber mit Mund und Herz ableugnen, so gibt der Teufel, um zu erproben, ob sie sich ihm mit dem Herzen ebenso wie mit dem Munde gelobten, eine bestimmte Reihe von Jahren, damit er in dieser Zeit nach Worten und Taten prüfe.

Die dritte Ursache: Wenn er nämlich in diesem Zeitraume erkennt, daß sie zur Ausführung irgendeiner Tat nicht recht willfährig ist und ihm nur mit dem Munde, aber nicht mit dem Herzen anhängt, und vermutet, daß die göttliche Barmherzigkeit ihr durch die Wache eines guten Engels förderlich sein werde, die der Dämon aus vielerlei erkennen kann, dann

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)