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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Aus ihrer Art, ihr Hexenhandwerk zu betreiben, soweit sie der ersten Klasse angehören, kann jeder leicht die Art der anderen Hexen entnehmen.

Solche Hexen aber gab es unlängst vor dreißig Jahren in der Nachbarschaft von Savoyen nach der Berner Herrschaft zu, wie Nider in seinem Formicarius erzählt; jetzt aber in der Lombardei, nach der Herrschaft des Herzogs von Oesterreich zu, wo der Inquisitor von Como, wie im vorigen Teile gesagt ist, in einem Jahre einundvierzig Hexen einäschern ließ, und zwar war das das Jahr des Herrn usw. 85; er ist auch jetzt noch immer eifrigst mit Inquirieren beschäftigt.

Die Art aber des Bündnisses mit dem Teufel ist eine doppelte: einmal feierlich, mit ebenso feierlichem Gelübde, dann privatim, was zu jeder Zeit und Stunde mit dem Dämon geschehen kann. Die erste, feierliche Art geschieht, wenn die Hexen an einem festgesetzten Tage nach einem bestimmten Sammelplatze kommen, wo sie den Teufel in angenommener Menschengestalt sehen; und während er sie zur Treue gegen sich ermahnt, gegen zeitliches Glück und langes Leben, empfehlen ihm die Anwesenden die aufzunehmende Novize. Findet der Dämon, daß die Novize oder der Schüler geneigt ist, den Glauben und den allerchristlichsten Kult zu verleugnen und die dicke Frau (so nennen sie die allerheiligste Jungfrau Maria) und die Sakramente nie mehr zu verehren, dann streckt der Dämon die Hand aus; und ebenso die Novize oder der Schüler; und diese versprechen mit Handschlag, dies zu halten. Nachdem der Dämon diese Versprechungen empfangen hat, fügt er sofort hinzu: „Das genügt noch nicht,“ und wenn der Schüler fragt, was denn noch weiter zu tun sei, fordert der Dämon noch die Huldigung, die darin besteht, daß (die Novize oder der Schüler) mit Leib und Seele für alle Zeit ihm angehöre und nach Kräften auch andere, beiderlei Geschlechts, zu gewinnen suchen wolle. Endlich fügt er noch hinzu, sie sollten sich Salben aus den Knochen und Gliedern von Kindern, und zwar besonders von solchen, die durch das Bad der Taufe wiedergeboren sind, bereiten, wodurch sie alle ihre Wünsche mit seinem Beistande erfüllt sehen würden.

Von dieser Art haben wir Inquisitoren – und die Erfahrung ist Zeuge – vernommen in der Stadt Breisach, in der Diözese Basel, indem wir darüber vollständig von einer jungen, aber bekehrten Hexe unterrichtet wurden, deren Tante in der Diözese Straßburg eingeäschert worden war; sie fügte auch hinzu, daß die Art, wie ihre Tante sie zuerst zu verführen versucht hatte, folgende war. An einem Tage nämlich hatte sie mit ihr die Treppe hinaufzugehen und in die Kammer zu treten. Hier erblickte sie

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/214&oldid=- (Version vom 1.8.2018)