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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Zittern, und in ihre Nasen drang ein so übler Gestank, daß sie schon zu bezweifeln begannen, ob sie auf den Zauberer loszugehen wagen sollten. Da befahl ihnen der Richter: „Geht nur ruhig auf den Elenden los, weil er, berührt von der öffentlichen Justiz, sofort alle Kräfte seiner Bosheit verlieren wird.“ Dies bewies denn auch das Ende der Geschichte: Denn er ward gefangen und eingeäschert wegen sehr vieler Hexentaten, die hier und dort eingestreut und den verschiedenen Stoffen angepaßt sind.

Aber noch viele andere Geschehnisse, die uns Inquisitoren in Ausführung des Amtes der Inquisition zustießen, gibt es, die, wenn wir sie erzählen dürften, gewiß den Leser zur Bewunderung fortreißen würden. Aber weil Eigenlob stinkt, frommt es mehr, das stillschweigend zu übergehen, als den Vorwurf eitler Ruhmsucht auf uns zu laden: Nur das wollen wir jedoch berichten, was so bekannt geworden, daß es sich nicht verheimlichen läßt.

Als nämlich in der Stadt Ravensburg die einzuäschernden Hexen von den Ratsherren gefragt wurden, warum sie uns Inquisitoren gewisse Hexereien nicht ebenso wie anderen Leuten zugefügt hätten, antworteten sie, sie hätten es öfters versucht, aber es nicht vermocht. Und als jene nach der Ursache fragten, antworteten sie, sie wüßten es nicht, nur seien sie so von den Dämonen informiert worden. Denn wie oft sie zur Tages- und Nachtzeit uns befehdet, können wir nicht erzählen: Wie sie uns bald als Affen, bald als Hunde oder Ziegen mit ihrem Geschrei und Angriffen beunruhigten, wenn wir nachts zu wenn auch noch so inbrünstigem Gebete aufstanden, wo sie draußen am Fenster des Raumes, welches doch in solcher Höhe angebracht war, daß man nur mit ganz langen Leitern hätte ankommen können, mit kräftigstem Streiche, der gleichsam direkt nach dem Kopfe geführt wurde, Hiebe mit dem Laken führten, mit dem der Kopf bedeckt war: So fanden wir sie auch, wenn wir aufstanden, als ob sie solche durch Hexenkunst unserem Haupte beibringen wollten. Aber dank sei dem Höchsten, der in seiner Liebe, ohne unser Verdienst, uns als öffentliche, unwürdige Diener der Gerechtigkeit des Glaubens aufbewahrt hat.

Betreffs des zweiten Punktes ist der Grund an sich klar. Denn mit solchen Dingen wird von der Kirche exorzisiert, und überhaupt sind sie die wirksamsten Mittel, um sich vor den Angriffen der Hexen zu bewahren. Wenn einer fragt, auf welche Weise man sich schützen müsse, so ist zu sprechen erstens von dem, was ohne Anführung von heiligen Worten geschieht, und dann von den heiligen Formeln selbst. Betreffs des ersteren nämlich ist es erlaubt, jede ehrliche Stelle an Mensch und Tier

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/198&oldid=- (Version vom 1.8.2018)