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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer


Viertens: Jener wich von Gott, der zuließ, nämlich, daß er sündigte, und ihn nicht mit Liebe geleitete, wir aber, und vor allem die Hexen, entfernen uns durch unsere Sünden von Gott mit seiner Zulassung, der uns immer mit Liebe führt und uns mit reichen Gnadenbeweisen segnet.

Fünftens beharrt jener in seiner Bosheit, da Gott ihn verwirft und ihm seine Gnade nicht schenkt; wir Elende aber stürzen uns in jene Bosheit, wiewohl Gott uns beständig zurückruft.

Sechstens bleibt jener hart gegen den Strafenden, wie gegen den Wohlmeinenden, und wenn beide Teile gegen Gott ankämpfen, so jener gegen den, der ihn sucht, wir gegen den, der für uns stirbt, den, wie wir gesagt, vor allem die Hexen beschimpfen und schänden.

Die Lösungen der Argumente erklären auch die Wahrheit durch Vergleichung.

Zu den Argumenten. Erstens: Die Antwort steht fest nach dem, was im Anfang der Frage bestimmt ist; weshalb natürlich eine Sünde für schwerer gehalten werden muß als eine andere, und wie die Sünden der Hexen bezüglich der Schuld schwerer als alle sind. Zum anderen, bezüglich der Strafe, ist zu sagen, daß, wie die Schuld Adams, also auch dessen Strafe zwiefach zu betrachten ist: Entweder bezüglich seiner Person oder bezüglich der ganzen Natur, d. h. der ihm gefolgten Nachkommenschaft. Betreffs des ersten sind größere Sünden nach ihm begangen worden, weil er nämlich selbst nur sündigte, indem er das tat, was schlecht war, nicht an sich, sondern weil es verboten war: Hurerei aber, Ehebruch und Mord sind in jeder Hinsicht schlecht, nämlich an sich und weil verboten: Darum gehören auch schwerere Strafen darauf.

Zweitens aber: Mag auch der ersten Sünde die größte Strafe gefolgt sein, so geschah dies doch nur indirekt, insofern nämlich durch Adam die ganze Nachkommenschaft mit der Erbsünde behaftet wurde, weil er der Vater aller Menschen ist, für welche allein der Sohn Gottes durch die ihm gegebene Macht Genugtuung schaffen konnte. Für seine Person aber tat er Buße durch die Vermittlung der göttlichen Gnade und ward erlöst durch die Erlösung Christi. Ohne Vergleich aber übertreffen die Sünden der Hexen jene, die nicht zufrieden sind mit ihren persönlichen Sünden und Verrichtungen, sondern auch noch unzählige andere fortwährend nach sich ziehen.

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/179&oldid=- (Version vom 8.9.2022)