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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Hexen, damit sie den Namen bekomme a potiori; und gepriesen sei der Höchste, der das männliche Geschlecht vor solcher Schändlichkeit bis heute so wohl bewahrte: Da er in demselben für uns geboren werden und leiden wollte, hat er es deshalb auch so bevorzugt.

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Mit Bezug auf den zweiten Punkt, was für Weiber vor den anderen, sich als abergläubisch und mit Hexerei besudelt erweisen, ist zu sagen, wie aus der vorhergehenden Frage erhellt, daß, weil drei Hauptlaster: Nämlich Ungläubigkeit, Ehrgeiz und Ueppigkeit besonders in schlechten Weibern zu herrschen scheinen, deshalb die vor den anderen auf Hexenwerke sinnen, welche vor allen anderen jenen Lastern ergeben sind. Ferner, weil unter diesen drei das letzte am meisten vorherrscht, darum weil es (nach dem Prediger) unersättlich ist usw., deshalb sind auch diejenigen unter den Ehrgeizigen mehr infiziert, die für die Erfüllung ihrer bösen Lüste mehr entbrennen; als da sind Ehebrecherinnen, Huren und Konkubinen der Großen: Und zwar aus siebenfacher Hexerei, wie in der Bulle (Summis desiderantes) berührt wird, indem sie den Liebesakt und die Empfängnis im Mutterleibe mit verschiedenen Behexungen infizieren: Erstens, daß sie die Herzen der Menschen zu außergewöhnlicher Liebe usw. verändern; zweitens, daß sie die Zeugungskraft hemmen; drittens, die zu diesem Akte gehörigen Glieder entfernen; viertens die Menschen durch Gaukelkunst in Tiergestalten verwandeln; fünftens, die Zeugungskraft seitens der weiblichen Wesen vernichten; sechstens, Frühgeburten bewirken; siebentens, die Kinder den Dämonen opfern; abgesehen von den vielfachen Schädigungen, die sie anderen, Tieren und Feldfrüchten, zufügen. Darüber wird im folgenden gehandelt werden; für jetzt aber wollen wir Gründe geben über die Schädigungen der Menschen. Zuerst (kommt) der Schluß über die, welche sie zu ungewöhnlicher Liebe oder Haß behexen; und dann ist derselbe Stoff zu größerem Verständnis unter (dem Gesichtspunkte) einer Schwierigkeit zu erörtern. Der Schluß aber ist der. Wie nämlich S. Thomas, Distinct. IV, 34, da er von der Hexenhinderung redet, zeigt, warum dem Teufel von Gott größere Hexenmacht über den Beischlaf als über andere menschliche Handlungen gegeben wird, wo er auch Gründe angibt, so muß man in ähnlicher Weise sagen, daß diejenigen Weiber mehr beunruhigt werden, welche diesen Handlungen mehr nachgehen. Er sagt nämlich, daß, weil die erste Verderbnis der Sünde, durch welche der Mensch der

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/111&oldid=- (Version vom 1.8.2018)