er ihr aber im ächt sokratischen Ehemannssinn zur Antwort; – eine solche Explosion des geistigen Brennstoffes ist in der gelehrten Welt nichts ungewöhnliches. So oft der Doktor Bahrdt mit einer neuen pelagianischen oder socinianischen Kezerey angestochen kam, wurde sein Collega, der hochwürdige Herr Doktor Benner zu Giessen, mit einer eben so heftigen Diarrhee befallen, und hättest du nur die geringste Kenntniß der Historia litteraria, so würden dich noch eine Menge anderer Beispiele überführen, daß das etwas ganz gemeines ist.“
Am folgenden Morgen sagte mir der Herr Ludimagister: „Hört Provisor, ich lasse mich nun nicht mehr ein. Denn zum ersten ist mir, durch diß lose Stük, die Schriftstellerey für immer entleidet; und – gelehrte Streitigkeiten sind schon gar meine Sache nicht, weil sie gewöhnlich
Johann Gottfried Pahl: Herzliches und aufrichtiges Trost- und Condolenz-Schreiben. o. V., Rummelshausen und Hebsack 1797, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Herzliches_und_aufrichtiges_Trost-_und_Condolenz-Schreiben.djvu/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)