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tranken wir Hatton-Green’s Champagner … Der rothe Kapitän war außerordentlich gut gelaunt. Er verlor mit Anstand. Die Coverleys aber, die bisher von so überströmender Liebenswürdigkeit gewesen, waren gegen mich jetzt völlig erkaltet. Auch Miß Mabel! Und um ihr zu gefallen, hatte ich doch den wilden Streich unternommen.

Das ist die Geschichte meines Aufruhrs von Amalfi, in welchem ich gezeigt habe, daß ein richtiger Impresario auch Straßenszenen arrangiren kann … Wollen Sie nun aber das groteske Ende der Liebes-Aventiure hören?

Am nächsten Morgen theilte Mr. Coverley mir ohne Weiteres mit, daß er mit seinen Leuten Amalfi verlasse. Sie wollten nach Capri. Mich forderten sie nicht auf, mitzufahren, obgleich früher davon die Rede gewesen. Nur Kapitän Hatton-Green fragte mich – fast schien es mir wie Spott – ob ich nicht mit wolle. Als ob er gewußt hätte, daß ich von „Upper-Capuccini“ nicht fort konnte – wegen der Rechnung. Ich sagte dumm, daß ich es in Amalfi sehr behaglich fände, ich würde jedoch in einigen Tagen nachkommen. Miß Mabel hatte daraufhin einen leichten Hustenanfall … Ich habe ihr noch ein schönes Blumenbouquet zum Abschied in die Hand gedrückt, unten an der Marina, ehe sie das Boot bestieg. Sie dankte eisig. Verglommen der Liebesstrahl in diesen blauen Augen. Warum, Miß Mabel? … Dann stand ich und sah dem Schiffe nach, das hinausflog aus der Bucht von Amalfi, hinter dem Felsenvorsprunge verschwand. So blieb ich unbeweglich, bis eine kleine Horde von Kindern neben mir auftauchte mit dem bekannten Rufe: „Signo’, signo’, un soldo!“ Ich sah zu, daß ich weiter kam.

Drei Tage war ich noch, der Ablösung harrend, auf „Upper-Capuccini“, sendete Telegramme um Geld in der

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Theodor Herzl: Philosophische Erzählungen. Gebrüder Paetel, Berlin 1900, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Herzl_Philosophische_Erzaehlungen.djvu/88&oldid=- (Version vom 1.8.2018)