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eine Handvoll unter die Buben warf. Im nächsten Augenblicke wälzte sich ein wirrer Knäuel von Kämpfenden auf dem Straßenpflaster. Dann zog ich weiter, kreuz und quer durch die Stiegengäßchen, über den Marktplatz, an die Marina und wieder zurück, der reine Rattenfänger von Hameln. Die Buben jauchzten. Als die Kürbiskerne zu Ende waren, hatte ich schon eine riesige Eskorte. Ich stimmte einen ihrer beliebten Gassenhauer an, mit meinem Stocke den Takt schwingend. Die wilde Jugend heulte wonnetrunken mit. Mein Zug wuchs. Die Leute liefen aus den Häusern, um das Spektakel auch zu genießen. Ich immer vorauf, die Buben hinterdrein, und endlich die Erwachsenen, die sehen wollten, was der offenbar verrückte „Inglese“ noch unternehmen werde. Nachher stand ich auf der Freitreppe unterhalb der Kathedrale und begann ihnen Kupfermünzen zuzuwerfen. Vor mir der Marktplatz, auf dem die Menge anschwoll. Jetzt balgten sich nicht mehr die Kleinen, die zu schwach waren, sondern die Großen. Die Kinder hatten sich zu mir auf die Treppe gezogen, kreischten um mich her, streckten mir den wackelnden schmutzigen Zeigefinger entgegen: „Da mi un soldo! … Muojo di fame!“ Ganz Kleine, die das mit schelmisch liebenswürdiger Miene zwitscherten: „Signo’, Signo’, un soldo!“, und Größerer, die schon ein Messer führten, mit rauher Drohung in der Stimme: „Un soldo!“ Ab und zu mußte ich mich ihrer schon mit dem Stocke erwehren.

Wortloser und grimmiger standen die Großen unter mir auf dem Marktplatze, der bald zu eng wurde. Anfangs war es ein Spaß. Wenn das Soustück geflogen kam, haschten sie lachend danach. Wenn sie es nicht im Fluge fingen, so warfen sich die Nahestehenden übereinander auf

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Theodor Herzl: Philosophische Erzählungen. Gebrüder Paetel, Berlin 1900, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Herzl_Philosophische_Erzaehlungen.djvu/84&oldid=- (Version vom 1.8.2018)