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spielen immerfort mit dem Gedanken der Ewigkeit, wie Kätzchen mit einem Knäuel Wolle.“

Solon hielt sich zu Sardes lange auf, und Kroisos empfand von Tag zu Tage mehr Achtung für den Athener, der so unbeugsamen und dabei milden Sinnes war. Er gewöhnte sich, Solon allen wichtigeren Sachen des Staates um Rath zu fragen. So lagen sie einst beim Symposion, der König, der attische Politiker und der Fabeldichter, die Häupter mit Rosen bekränzt. Kroisos hatte schweigsamer als sonst seine Trinkschale geleert. Tanz und Flötenspiel vermochten nicht, seine Stirne zu entwölken, indessen die beiden Anderen in halkyonische Träume versanken. Des Königs Laune fiel endlich dem Aesop auf.

„Ich will euch den Grund sagen, meine Freunde“, sprach der König, und er winkte den Sklaven, daß sie sich entfernten. Dann fuhr er fort: „Heute ist die schwerste Aufgabe meiner Regierung an mich herangekommen, plötzlich wie das Schicksal. Nie habe ich in meinem Gemüthe die Götter so heiß angefleht, sie mögen mir den Weg zeigen.“

„Was ist es, Kroisos?“ sagte Solon ruhig.

„Ein Jüngling von ionischer Herkunft aus Bolissos auf Chios ist vor mir erschienen und hat meine Tochter Omphale zum Eheweibe verlangt.“

„Ist er aus königlichem Blute?“ fragte Aesop.

„Er ist vielleicht mehr als alle Könige“, antwortete Kroisos; „aber sein Vater schafft nur als armer Handwerker zu Bolissos.“

„Ich verstehe Dich nicht“, meinte Solon.

Und Kroisos sprach: „Der Jüngling behauptet, er habe etwas gefunden, das die Noth der Menschen für immer von der Erde verbannen wird. Er will es mir,

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Theodor Herzl: Philosophische Erzählungen. Gebrüder Paetel, Berlin 1900, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Herzl_Philosophische_Erzaehlungen.djvu/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)