Seite:Hermann von Bezzel - Festpredigt über 3. Joh. 15.pdf/9

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nicht bei der flüchtigen Tagesmeinung noch im Wechsel und Wandel der Anschauungen, sondern fest gegründet bei dem, in dem lautere, gute Gabe sich findet. Du hast Dich dann um kein Urteil zu sorgen, das tadelnde darf Dir nicht schaden und das lobende kann Dir nicht nützen, mit Gott und bei Gott bist Du immer im Recht und in der Mehrheit. Gutes tust Du aber nicht, indem Du nur Anstalten gründest und Werke förderst, sondern indem Du Persönliches für Persönliches einsetzest, Kräfte entbindest, Gaben brauchst, alte erweckst und neue entbietest. – „Wer aber nicht Gutes tut, der hat Gott nicht gesehen und wenn er die höchste Theologie besäße und wüßte alle Geheimnisse und hätte alle Erkenntnisse.“ Wenn Du an Dir Dich begnügtest, so würdest Du nicht Einblick in das Wesen dessen getan haben, vor dem Geben seliger ist als Nehmen und bei dem der einzelne Mensch den Wert einer Welt bedeutet.

 Der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi segne Dich, evangelische Gemeinde mit ewigem und wahrhaftigem Segen! Er mache Dich echt, treu und wahr, er grüße Dich täglich bei Namen. Weil wir nun Zeit haben, lasse Er Dich Gutes tun an jedermann, allermeist an des Glaubens Genossen!

 Friede sei mit Dir, so bittet segnend der Friedensfürst heute in unserer Mitte, in seinem Gefolge grüßend und freudig bewegt die große Schar der Brüder und Bekenner. Wir schließen uns ihnen freudig an. Wir grüßen, und das bei Namen, und bitten: Laß solche Arbeit Freude und all’ unsere Freude wahre Arbeit sein!

Amen.




J. M. Richter’s Kgl. bayer. Hofbuchdruckerei, Würzburg.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann von Bezzel: Festpredigt über 3. Joh. 15. Siegfried Perschmann, Würzburg 1911, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_von_Bezzel_-_Festpredigt_%C3%BCber_3._Joh._15.pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)