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sie das Wort bewahrten. Sie haben geglaubt, daß es von GOtt herrühre und von Ihm allein. V. 8.

 „Die Worte, die Du mir gegeben hast ff.“ Was heißt hier: „Die Worte, die Du mir gabst?“ Matth. 11, 28.

 Die Worte, über deren Offenbarung Er Seinen himmlischen Vater preist: „Kommet her zu Mir, Mühselige und Beladene, auf daß ich euch von euerer Mühsal und Arbeit befreie.“ Diese Worte, welche den Gehalt Seines Lebens ausmachen, hat Er gegeben Seinem Sohne, daß Er sie einer totmüden, im vergeblichen Kampfe ermatteten Welt, einer am Rande der Verzweiflung irrenden Welt zuspreche. „Kehre wieder, du abtrünnige Israel, so will Ich Mich Deiner erbarmen “ ER hat sie ihnen gegeben in der ganzen unversehrten Frische, wie Er sie von Seinem Vater empfangen hat, in der ganzen Reinheit, Klarheit und ursprünglichen Fülle. Er hat sie in die Welt gelegt bis auf diese Stunde. Da haben sie dies Wort angenommen freudig, aufgenommen wie das lechzende Erdreich den Tau aufnimmt, an sich und in sich hineinzieht. So hat die Menschheit, die Erwählte, diese Worte ewiger Ruhe und bleibenden Friedens in sich aufgenommen, und da haben sie erkannt, daß Er wahrhaftig von Ihm ausgegangen ist, daß dies uralte Wort, daß noch ein Friede kommen wird den Seinen, Gestalt gewonnen hat. Klänge, die zu hören die Menschheit sehnlichst verlangte, die weiland die Propheten andeuteten: „Tröstet, Tröstet Mein Volk ff.“, die Klänge haben in JEsu Christo Gestalt gewonnen, sich versinnlicht. In Kraft dieser Worte haben sie erkannt, daß Er von dem ewigen Friedenskönig ausgegangen sei, und nun haben sie geglaubt. Hier ist eine Stufenleiter: Ich gab sie ihnen, sie nahmen sie, zunächst instinktiv, wie ein Ertrinkender nach dem Tau sich ausstreckt, sie haben es dann erkannt, durch Intuition, in ihrer Erfahrung. Nun kommt die letzte Stufe des Christenlebens: sie sind zu Seinen Füßen niedergesunken: „Mein HErr und mein GOtt, wohin sollen wir gehen, Du hast Worte ewigen Friedens.“ So haben sie Seine Worte in ihr Glaubensleben mithineingenommen, daß sie sagen: „Du bist unser Leben, Du hast Worte des ewigen Lebens.“ „Sie haben geglaubet, daß Ich von