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Herrn, auch dir entgegenleuchte, daß du ihm zurufen mögest: Ach komm, ach komm, o Sonne!

 Und dann glaube nur, wenn dir dein Leben so schwer wird, ist Er gekommen, der die Mühseligen mit ihrer Last und die Beladenen mit ihrer Sorge ruft, daß Er sie frei, ledig und froh mache.

 So wünsche ich euch als Adventstrost, daß der Name des Herrn euch ein festes Schloß sei. Wenn ihr grübelt, zweifelt, so ruft Er euch zu: Kommet und sehet, wie freundlich Ich bin! Lobet, betet und danket! Und wenn ihr euch fürchtet, daß die Mauern der Festung erbeben, zerfallen und euch begraben möchten, so hört: der sie gebaut hat und den Bau mit Gnade trägt und ihre Mauern mit Verheißung stützt und all ihre Steine, mit Treue gefügt, festigt, der alte Gott spricht euch zu: Fürchte dich nicht.

 Und wenn ihr darbt und euch um Trost sehr bange ist und euch der Feind zuruft: die alten Verheißungen sind vernichtet und die alten Quellen fließen nicht mehr und das Brot ist durch die Dauer der Jahre in der Wüste hart und ungenießbar geworden, so wird Er euch sagen: Aus meiner Fülle nehmt Gnade um Gnade!

 Adventsangst – Adventstrost! Adventliche Angst: ach, wie werde ich vor Dir bestehen, wenn Du kommst! Werde ich Raum bei Dir finden, wenn Du bei mir einkehrest? Adventlicher Trost: Ich bin es, das ist mein Name; nicht mürrisch, nicht greulich und mein Geschrei wird nicht gehört auf den Gassen. Mein Name aber ist und seine Ehre, daß Ich den glimmenden Docht nicht auslösche und das zerstoßene Rohr nicht gar zerbreche. Denn Ich bin euer Friede.

Amen.