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ein Mensch Gottes sei vollkommen zu allem guten Werk geschickt.“

 Ihr seht, o Eltern und Herren, euer wartet und auf euch ruht ein unübersehbares Gebiet von Pflichten! Man möchte darob erschrecken und sprechen: wer ist hiezu tüchtig? bis Er selber, der große Erzieher und heilige Meister, der da vergibt und gibt, die Hand auf unser Haupt legt und spricht: Nehmet hin den heiligen Geist, den Geist der Erziehung, den Geist der Wahrheit, der Weisheit und Stärke, den Geist der Kraft, den Geist der Erkenntnis und den Geist meines Vaters! Nehmt hin den heiligen Geist, ihr Eltern, daß ihr euren Kindern Jesum vorlebt; und ihr Dienstherren, ihr Dienstfrauen, daß ihr ein Halt für euere Dienstleute und ein Trost für deren Leben und ein Gewissen für ihre Sünde seid. Und ihr alle, die ihr zu erziehen habt, und es werden wohl kaum unter uns Erwachsene sein, die nicht erziehen müßten, nehmet hin den heiligen Geist, der alles glaubt und alles hofft und alles duldet und alles trägt und doch nie enttäuscht wird, weil er weiß, die Saat, die der Herr Jesus Christus gestreut und bestellt hat, trägt nicht immer hundertfältige, nicht fünfzigfältige und nicht zehnfältige Frucht, aber sie trägt dennoch Frucht in Geduld! Alle Erziehungsfragen sind schließlich in der einen Bitte beschlossen: Ach, heilige Du meinen Willen, daß ich nichts für mich begehre und von mir erwarte, alles aber von Dir erbete und für Dich begehre! Heilige Du mein Herz und meinen Willen, lehre mich tun nach Deinem Wohlgefallen!

Amen.