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Viertes Gebot I.
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!

 Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unsere Eltern und Herren nicht verachten noch erzürnen; sondern sie in Ehren halten, ihnen dienen, gehorchen, sie lieb und wert haben.

 Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist billig. Ehre Vater und Mutter, das ist das erste Gebot, das Verheißung hat: auf daß dir’s wohlgehe und lange lebest auf Erden. Eph. 6. 1, 2.


 Wenn wir die Reihenfolge der Gebote zu ordnen hätten, so würden wir jetzt wahrscheinlich das sechste Gebot an die Spitze der Gebote und Vorschriften stellen, welche von den rein zu Gott weisenden Beziehungen hernieder zu den Beziehungen führen, die wir den Menschen gegenüber haben. Denn die Ehe ist die Grundlage der Familie, der Gemeinde, des Staatslebens, der Kirche, der gesamten sozialen Betätigung. Aber der, der die Gebote gefügt hat, weiß wohl, warum Er sie gerade so ordnet, wie wir sie hier haben und finden.

 Zum Ersten: warum sollst du Vater und Mutter ehren? Man hört die Rede: aus natürlichen Gründen: Vater und Mutter sind die Urheber unseres Lebens. Gerade dieser Grund ist in unseren Tagen für die allermeisten ein Beweis, aus dem heraus sie die Eltern nicht ehren. In jener Zeitschrift, die jetzt unter Schülern und Schülerinnen, unter Studenten und Studentinnen erscheint, und die den Titel führt „Der Anfang“ – wahrscheinlich, weil mit dieser