Seite:Hermann von Bezzel - Die sieben Sendschreiben.pdf/73

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

mit dem Dank zu dem treuen Herrn, daß er, der dem Weib so verantwortliche Stellung gegeben hat, es auch mit seinem Segen krönen will. Eine Jungfrau, eine Frau, die Christum liebt, ist das Beste und Köstlichste auf Erden. Ihres Mannes Herz kann sich auf sie verlassen. Und so gewiß ich persönlich glaube, daß angetraute Treue die beste Treue ist, nämlich, wenn die Menschen vorher treu waren, so gewiß bete ich, daß das evangelische Pfarrhaus eine Burg der Wahrheit sei, eine Stätte der Einfalt, ein Ort der Lauterkeit, ein Sitz der Ehrbarkeit in der Gemeinde; daß das evangelische Pfarrhaus viele Türen habe, die sich nach innen öffnen, aber keine, die nach außen aufgehe; daß dieses Haus lauter und rein die Schätze bewahre, die der Herr Christus gerade dem christlichen Hause in seinem ersten Wunder gegeben hat.

.

 In dem Gericht, daß der Herr über die Gemeinde von Thyatira ergehen läßt, indem er die ohnehin so kleine Zahl noch kleiner macht, soll die Welt erkennen, daß er es ist, der Herzen und Nieren prüft. Er sieht ins Verborgene, er entdeckt die Geheimnisse, er auch nimmt das Zuchtverfahren in die Hand, das Menschen zu schwer wird, oder das Menschen in ihrer Kurzsichtigkeit nicht als nötig erkennen. Wer sich aber mit dem Treiben der also zu Bestrafenden nicht irgendwie befleckt, wer selbst den Hohn auf sich nimmt, daß sie sagen: „Ihr habt eben nie die Tiefen des Satans erkannt, nie die Tiefen des Bösen angesehen“, (V. 24) dem wird es der Herr auch wohl vergelten. Es ist, glaube ich, nicht an dem, daß jene Worte erst vom Herrn so zum sichern Hohne gewendet sind, als ob jene Leute, an der Spitze Isebel, gesagt hätten: „Ihr habt nicht erkannt