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da sagen, sie seien Juden und sind’s nicht, sondern sind des Satans Schule.

 Fürchte dich vor der keinem, das du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, auf daß ihr versucht werdet, und werdet Trübsal haben zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!
 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: „Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem andern Tode.“
Offenbg. 2, 8–11. 


 Einleitung: Der zweite Brief, der an die Gemeinde von Smyrna, trägt das Gepräge bereits überwundener Trübsal. Es geht durch diese Gemeinde das, was kein Mensch genug erbeten kann und was jeder Mensch mit einem gewissen heiligen Neid erwünschen möchte, die Freude des Herrn an einer Gemeinde. Wenn schon die Freude am Herrn unsere Stärke ist und dies Vertiefen in seinen Heilsrat unsere Erquickung, was muß es erst sein, wenn man sagen kann, selbst eine Freude des Herrn, sein Ruhm und seine Ehre sein zu dürfen! An diese Gemeinde schreibt der Herr wie an sein Lieblingskind; denn er knüpft seinen Tod an ihren Tod (V. 8). Die Gemeinde redet er an als eine arme, widerruft aber alsbald dies Urteil und sagt: „Du bist reich, du wirst zehn Tage Trübsal haben; aber du bist getröstet.“ Er wendet sich an die Gemeinde, die von ihren eigenen Genossen verkannt und verschmäht war und bietet sich ihr dar als vollen Ersatz, als den Getreuesten, der weiß, daß in seinem Namen völliger Ersatz geschenkt ist. Und endlich, wenn er von Todeswehen und Todesschrecken spricht und von dem welkenden, fallenden Laub und allem, was Menschenschöne