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treu; gering nach außen scheinend, aber mit tiefgehenden Ergebnissen. So ist dieser Gemeinde, die da war, was sie hieß und hieß, was sie war, eine Gemeinde der brüderlichen Liebe, zum Dank dafür die Liebe der Ewigkeitsgemeinde geworden. Hier auf Erden bewahrt, wurde sie auch dort bewahrt. Stunden der Versuchung kamen über sie und sie hat in der Kraft Christi alles überwunden. Und während andere Christenmenschen aus der Versuchungsstunde, wenn auch nicht mit Niederlagen, so eben doch nur getröstet hervorgehen, ist sie aus der Versuchungsstunde stärker, innerlicher, bedeutender hervorgegangen. Darum soll sie die Liebe der Ewigkeitsgemeinde sein. Um sie schart sich der Dank aller Geretteten. Ihr ewiges Licht neidet niemand, der unter seinem zeitlichen Einfluß gestanden ist. Ihr ganzes Lieben trägt das königliche Gepräge, den Ausdruck des königlichen Herrn, des königlichen Sohnes und der königlichen Stadt. Er, der die Schlüssel Davids hat, die Schlüssel zur Königsburg, ist mehr denn David. Er führt ein zum Königstor der Ewigkeit. Er führt ein in die königlich geschmückte Stadt, in der Zeit und Ewigkeit eins geworden sind und tut dies alles durch seinen neuen Namen, den Namen des vollendenden Mittlers. Ob unser Gebet vielleicht daran hinreichen darf, dieser Gemeinde ähnlich zu werden oder ob wir uns nicht mit dem Los der Gemeinde von Smyrna recht zufrieden geben sollen? Ob wir um mehr Geistesgaben bitten sollen? Wir wollen doch nur um eines bitten, daß das Samenkorn nicht dreißig-, nicht sechzig-, nicht hundertfältig Frucht trage, sondern daß es überhaupt Frucht trage. Seligkeit und Herrlichkeit – in diesen beiden liegt