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Jahr um Jahr seine Bemerkungen und Gedanken, sein Erlerntes und Erlebtes einträgt, wie denn die methodischen Winke von Hempel und von Steinmetz, wohl auch die von Theodor Kaftan, deren jeder in seiner Art Bestes bietet, auf diesem Wege entstanden sind. Man bereite sich durch das Studium katechetischer Werke vor, so des neu erschienenen von D. Hardeland-Uslar (über Luthers Katechismus, aus seinen Schriften erklärt), so der Christenlehre im Zusammenhang von Zezschwitz, die fast zu kunstreich ist, und vergesse nicht, den großen Katechismus beizuziehen, der oft mit einem Worte, besonders im Dekalog, überraschende Aufschlüsse gibt. Kählers (nicht des Hallensers) Sententiarus (Aussprüche aus Kirchenvätern und Erbauungsschriftstellern), Frickes Katechismuserklärung, vor allem das unausgebrauchte Geistliches und Weltliches von Caspari geben immer wieder neue Gedanken, die man verarbeiten mag. Ärmer ist die Literatur an Erklärungen der biblischen Geschichte, die am besten aus dem Grundtexte an der Hand einer guten Bibelerklärung, etwa der sehr guten von Langbein (Jubiläumsbibel der Württemberger Bibelgesellschaft 1912) bearbeitet wird. Es mögen wohl drei Stunden Vorbereitung auf eine Schulstunde nötig sein, aber dieser Aufwand trägt und zinst sich leicht. Man wird gewisser, indem man gewiß macht. Bei den Fortschritten im Anschauungsunterrichte verschmähe man die Beiziehung guter Bilder nicht, noch die Lektüre von Reisewerken über das heilige Land (das Tagebuch von Orelli und die Erinnerungen des früheren Kultusministers Bosse an seine Kaiserfahrt 1898 sind trefflich, die Schnellerschen Bücher nicht zu vergessen, weil sie oft