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eignen die geschichtlichen Rückblicke (Apg. 2, 17, vor allem 3 u. I. Petri 1, 1–10), die immer wieder auf dem unvordenklichen Gnadengrund ruhen, die Einblicke in das Leben der Gegenwart, die durch seine Verwertung eigner Erlebnisse besonders wirksam werden. Wenn er von der Demut spricht, denkt er an jene Stunde, in der er dem Herrn wehren wollte, ihm Knechtesdienst zu tun (Joh. 13, 8 zu I. Petri 5, 5). Die Mahnung zur Nüchternheit und Wachsamkeit (5, 8) geht auf Jesu Mahnung zurück, die er übersah, und seine Warnung vor dem Versucher (5, 8) auf die eigne Erfahrung (Joh. 13, 37 u. 38). Der Osterhymnus, der den des Paulus noch übertönt, läßt uns in das Herz des besonders Begnadeten blicken: der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simoni erschienen (Luk. 24, 34), der dem Tode Entnommene einem der nächsten Ursächer seines Todes und in ihm den Sündern allen. Das Leben vergibt dem, was es töten wollte, denn es hat das Leben verherrlicht und vertieft. Mit dem Heimweh, das die Kraft des Mannes ist, weiß er das Ende von allem näher herangekommen (4, 7): für die Menschen Christi bedeutet diese Zeit völlige Befreiung, gänzliche Ausreifung. Und wie einst der Meister die Jünger mit Wanderregeln bedachte, so ruft der Apostel den Mitpilgern Losung und Wahlspruch, Ordnung und Weise der christlichen Wallfahrt ins Herz. Jesus, der das Gestern mit der Kraft seiner Geistessalbung beherrschte und erlöste, will auch das Heute erfüllen, ihm die alten Gaben bringen, die täglich neu sind und verneuen, damit Vergangenheit und Gegenwart in die Zeit der Vollendung, das Werden ins Gewordensein