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Trübungen mehr erleiden könne, aber in dem Ernste der Heiligung, die aus der Vergebung des Unlichten immer neue Kraft empfängt. Die Finsternisse sind vorübergezogen, das ist seit der Nacht, in die das ewige Licht versank (Joh. 12, 46; 13, 30), gewißlich wahr. Aber je höher es scheint, desto größer die Verantwortung dessen, dem es leuchtet. Weltliebe ist Rückschritt und Einkehr in die Nacht heißt dem Undurchsichtigen und Unguten vor dem Reinen den Vorzug geben, heißt leben nicht wie Gott, ohne ihn und wider Gott. Aber die Brüder lieben aus Jesu allumschließender Liebe heraus heißt im Lichte sein, das gibt, spendet, scheint, ohne sein zu achten, heißt Christo ähnlich sein und immer mehr werden, dessen Kraft erleuchtet und erwärmt. In der Liebe Christi liegt ihrer Natur nach die scheidende Gewalt, die alles echt sein Wollende anzieht, alles in Zwielicht und Dunkel Beharrende abstößt, denn schließlich kann die Liebe nur mit dem Wesenseinen sich zusammenfinden. Liebe Christi ist auch Zorn; wie groß muß dieser sein, wenn er jene ablöst! (Offg. 6, 17 der Zorn des Lämmleins!) So ist auch Christenliebe nicht lauer Indifferentismus, der allen Anschauungen und Meinungen, der Denk- wie der Lebensweise eines jeden gerecht wird, sondern scheidende und hemmende Kraft (I. Joh. 4, 2; 5, 10).

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 Die Verkündigung Petri, wie die Apostelgeschichte und der erste Brief namentlich sie ausweisen, betont die Vorzeitlichkeit der Heilsbereitung, die Innerzeitlichkeit der Heilsgewährung, die Überzeitlichkeit des zur Vollendung führenden Heilswillens. Seiner Predigt