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Leute ohne gelehrte Bildung haben sie doch das Wenige, das Stückwerk δ (I. Joh. 1, 1), was sie vom Worte des Lebens durch großartige Überzeugung in sich aufgenommen haben, recht erfaßt und würdig weitergegeben in Kraft (I. Joh. 2, 27) der Sendung und Salbung durch den aus dem Vollbesitz der Wahrheit in ihren Gebrauch leitenden Gottesgeist und bedurften anderweitiger Unterweisung nimmer. Ja, der einzige, der mit dem Überschwang von Wort und Weisheit hätte kommen können (I. Kor. 2, 1), wollte nur die Sache reden lassen, damit nicht Erden-Weisheit die himmlische verdränge und die Paulusgemeinde da erstehe, wo Christus die Seinen haben wollte und sollte.

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 Jesu nach und ihm entgegen zog die Schar der Apostel, ohne natürlicher Behinderung und Beschwernis zu achten, ohne etwas andres sein zu wollen als getreue und gehorsame Verwalter, I. Kor. 4, 1, von deren Antlitz und Wesensbetätigung, aus deren ganzer Persönlichkeit die heiligende und verneuende Kraft Christi hervorleuchten sollte, der character regius des aus Leiden und Mühen erhobenen Personenlebens (Gal. 6, 17). Nur Eines wissend, wußten sie um vieles, nur Einen predigend, wandelten sie Stimme und Wort je nach Bedarf, und teilten das Wort recht (2. Tim. 2, 15), gaben den Starken kraftvolle, zarte Speise den Schwachen, gingen auf die Gedankenwelt der Griechen ein, ohne sich in sie zu verlieren, ließen sich zu der Denkweise ungebändigter Völker herab, ohne sie zu beschämen, wurden allen alles, um keinem nichts zu sein, bewahrten die gesunde Einseitigkeit, um vielseitig sein zu können (1. Kor. 3, 23),