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Begebenheit oder ein besonderes Ereignis, dann will ich an dich glauben!“ so bin ich überzeugt, daß der Heiland dies Gebet erhört.

 Nach acht Tagen, als Jesus wiederkommt zu den versammelten, überraschten Jüngern, war Thomas auch unter ihnen und der Herr spricht: „Thomas, reiche deinen Finger her und siehe Meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in Meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ (Joh. 20, 27.) Und Thomas, überwältigt, sagt: „Mein Herr und mein Gott.“ (Joh. 20, 28.) Mein Herr, nicht ein Sieger Dir zugut, sondern mir zu Ehren. Nicht ein Triumphator, Sich Selbst zu sonnen im Glanze, sondern mir zu Licht und Frieden. Mein Herr und mein Gott! Selig sind, die nicht sehen und doch glauben (Joh. 20, 29). Das ist das Testament, das letzte Testament, das der Herr an die Gemeinde gerichtet hat, bis Er wiederkommt. Und dieses Testament richtet der Heilige Geist aus.

 Es sind nur noch drei Gedanken, die ich euch heute für die nächste Betrachtung darbiete: der Heilige Geist ist ein schöpferischer, ein beweisender und ein vollendender Geist. Seht, wenn der Heilige Geist nicht wäre, dann wäre vielleicht Ostern auch geschehen, aber niemand würde ein Ostern glauben. Wenn der Heilige Geist nicht wäre, wäre das Grab aufgetan, der Herr Jesus hätte Sich dem Grabe entnommen, aber niemand spräche: „Mein Herr und mein Gott!“ Die Wenigsten unter uns wissen, was sie mit dem Heiligen Geist eigentlich innerlich anfangen sollen; Er ist ihnen eine vollkommen fremde, unklare oder doch verschwommene Persönlichkeit. Doch ist es genug, wenn sie nur sagen: Er ist Person, Er ist Zeuge, Er ist Lehrer, Er ist Dolmetscher, Er ist schöpferischer Geist. – Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde und der Geist Gottes schwebte gestaltend über den Wassern. Er ist zeugender Geist.