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 Wer die ersten Kapitel der Bekenntnisse Augustins kennt und am Ende des Kirchenjahres sei diese Lektüre der Gemeinde warm empfohlen – weiß, daß der scheidenden Mutter Monika der bleibende Sohn Augustin sagt: Ich habe die Wolken gefragt...

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 Er hat uns geschaffen. Und was in deiner Seele groß und reich ist, alles, was dir die Erde nicht bloß als Jammertal, sondern auch als Garten Gottes erscheinen läßt, in dem du fröhlich sein darfst, bis er dich in seinen himmlischen Garten verpflanzt, alles das, was unser Herz höher schlagen läßt, froh, aber keusch, freudig, aber in Demut, das alles ist von dem Schöpfer geschenkt, uns zu erhalten. Indem er uns das beschert, so sagen wir weiter, will er uns auch wider alle Fährlichkeit beschirmen. Er beschirmt mich. In diesen Tagen ist mir das Lebensbild des seligen Domherrn Professor Luthardt wieder in die Hände gefallen. Er erzählt, daß er einmal im Heimathause in Nürnberg sich einige Tage der Mutterliebe erfreuen durfte. Als er eben eingeschlafen war, sei er von einem Knistern in der Wand aufgeweckt worden. Er sei nochmals eingeschlafen, aber das Knistern sei immer ärger geworden, so daß er sein Lager verlassen, sich in ein anderes Zimmer begeben habe. Nach 5 Minuten habe sich die Decke über seinem Bette losgelöst und ein zentnerschwerer Kalkstein sei dort hingefallen, wo eben noch sein Haupt geruht hatte. Das ist „wider alle Fährlichkeit beschirmet“. O, wenn ihr das an jedem