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schon mit einer solchen Fülle von Gaben ausgestattet, und mit einer solchen Menge von Aufgaben ausgerüstet, daß ich die größte Sünde begehe, wenn ich einmal in meinem Leben Langeweile habe. Langeweile haben ist ein Zeichen von Gedankenlosigkeit, Gedankenlosigkeit ist ein Zeichen von Undankbarkeit und Undank ist ein Zeichen des gemeinen Menschen. Wenn es so viele Leute gibt, hohe und niedere, die nicht wissen, wie sie ihre Tage mit Anstand hinbringen sollen, so ist das keine Anklage gegen Gott, sondern gegen das eigene Ich, das zu träge ist in die Tiefe zu gehen, weil es nicht in die Weite gehen darf, das sich immer neue Aufgaben sucht, weil es die alten verachtet, und wenn ihm dann die neuen nicht gelingen, unwirsch gegen Gott wird. Sie suchen eben immer neue Aufgaben da, wo sie nicht sind und zerbrechen dann, wie man so sagt, sich die Köpfe ihrer Umgebung, weil sie nicht treu genug sind, ihr eigenes Herz zu zerbrechen. Die meisten von ihnen kümmern sich um fremde Dinge, mischen sich in das Allgemeine, mengen sich in alle möglichen Fragen hinein, während sie in ihrem eigenen Haus und Leben die ungeordnetsten Verhältnisse bestehen lassen und sich wundern, wenn andere ein Gleiches tun und sich um ihre Verhältnisse kümmern, um die sie sich nicht annehmen mögen. –

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 Ich glaube, daß Gott mich mitten hinein in die Verhältnisse gestellt hat und mir das Leben bis zum letzten Stündlein erhält. Ich glaube, daß Er mir Leib und